Dr. Ilja Radusch

Der Pilot hochautomatisierten Fahrens

»Die größte Herausforderung ist die virtuelle Erprobung«

Rund 240 Millionen Kilometer müsste ein Roboterauto auf der Straße zurücklegen, um nachzuweisen, dass es besser fährt als ein Mensch. Ein utopisches Unterfangen. Um den Prozess zu verkürzen und selbstfahrende Autos zügig auf die Straße zu bringen, arbeitet Dr. Ilja Radusch an der Simulation automatisierten Fahrens und kombiniert hierzu Simulatoren aus verschiedenen Anwendungsbereichen. 

Wichtig ist dabei zum einen das Zusammenspiel unterschiedlicher Sensoren, z. B. mit neuartigen Laserscannern – sogenannten LIDARS. Zum anderen müssen die Situationsanalyse und die Vorhersage von Verkehrsverhalten weiterentwickelt werden, damit automatisierte Fahrzeuge die richtige Entscheidung treffen, wenn so mancher Verkehrsteilnehmer sich nicht an die Straßenverkehrsordnung hält. In der Übergangsphase wird es vielfältige Mischformen zwischen automatisiertem und menschlichem Fahren geben. Diese zu verstehen und zu gestalten, um letztendlich jeden Menschen mit maßgeschneiderter Mobilität von Tür zu Tür zu versorgen, ist das ambitionierte Ziel des Teams um Ilja Radusch. 

Biographie

Ilja Radusch ist Leiter des Geschäftsbereichs Smart Mobility am Fraunhofer-Institut FOKUS und leitet das Daimler Center for Automotive IT Innovations (DCAITI) an der TU Berlin.

Er besitzt langjährige Erfahrung in den Bereichen vernetzte und automatisierte Mobilität, KI-basierte Wahrnehmung sowie Simulation von ortsbasierten Anwendungen.

Mit seinem Team entwickelt und evaluiert er prototypische Mobilitätsdienste, die einen sicheren, effizienten und nachhaltigen Verkehr fördern und insbesondere Menschen zu Fuß und auf dem Rad berücksichtigen. Ziel ist, die Mobilität für alle zu verbessern – sowohl auf der Straße als auch in Gebäuden.