Medienserver für die Steuerung von Multi-Projektorsystemen
Großformatige oder weitwinklige Projektionen sind ohne Spezialgeräte nur zu realisieren, indem das Bild auf mehrere Projektoren verteilt wird. Der Medienserver von Fraunhofer FOKUS, der in enger Kooperation mit Carl Zeiss entwickelt wurde, sorgt für eine autokalibrierende Projektion auf beliebig geformte Flächen und besteht aus dem Showplayer, Screen-Configurator und dem Showmanager.
Der Player stellt die Medien (z. B. Filme, Videos, Sounds und Text) dar und versorgt jeden Projektor mit seinem (Teil-) Bild. Die Bildberechnungen erfolgen auf gewöhnlichen PCs, so dass keine Spezialhardware notwendig ist.
Der Screen-Configurator ist das Planungstool. Mit ihm definiert man im Voraus die Projektionsgeometrie und erstellt ein geeignetes Projektor-Setting, das den jeweiligen Projektortyp berücksichtigt und die Projektorenanzahl, -position und -orientierung festlegt. Er ist für die Autokalibrierung verantwortlich und berechnet die Verzerrungsvorschriften, die der Player benötigt, um ein nahtloses Gesamtbild hinsichtlich Geometrie, Helligkeit und Farbe aus den Projektorteilbildern zusammenzusetzen.
Mit dem Showplayer werden verschiedene Medientypen zu Shows kombiniert und in Echtzeit mit einer Auflösung von 8k x 8k abgespielt. Ähnlich wie mit einem Videoschnittprogramm können verschiedene Medientypen, z. B. Filme und Standbilder kombiniert sowie externe Geräte integriert werden. Auch Gamepads oder Joysticks können für eine immersive Spieleanwendung an das System angeschlossen werden. Darüber hinaus ist auch eine gerätelose Steuerung der Multi-Media-Inhalte durch Gesten möglich. Durch die Möglichkeit, verschiedene Medien in Echtzeit zu kombinieren (Realtime Compositing), kann Live-Input problemlos eingebunden werden.
Die Technologie ist für Aktiv- und Passiv-Stereoprojektionen geeignet.
Die Software kann auf zweierlei Arten lizenziert werden: Als Stand-Alone-Lösung kann die Software Multiprojektorsysteme unmittelbar steuern. Alternativ können einzelne Bestandteile des Systems in vorhandene Visualisierungssysteme integriert werden. Für eine Weiterentwicklung des Systems steht Fraunhofer FOKUS seinen Lizenznehmern als kompetenter Partner zur Verfügung. Carl Zeiss verwendet das System als Basis für das PowerDome-System (digitales Planetarium).