Ein hohes Alter und Korrosion sind die häufigsten Gründe für Leckagen in Wasserverteilungsnetzen. So gingen z. B. im Jahr 2020 in Italien mehr als 40 Prozent des Trinkwassers durch undichte Aquädukte verloren. Das World Resources Institute hat festgestellt, dass es bis zum Jahr 2040 auch in anderen europäischen Ländern zu Problemen mit der Wasserversorgung kommen wird. Defekte Leitungen können zu Umweltproblemen, wirtschaftlichen Verlusten und potenziellen Gesundheitsproblemen führen, wenn das Wasser verunreinigt wird.

Die genaue Lokalisierung von Lecks ist oft eine große Herausforderung. Hinzu kommt, dass der Austausch von maroden Rohren keine leichte Aufgabe und in der Regel kostspielig ist. Eine Lösung für den Umgang mit Wasserlecks ist die Verwendung von intelligenten Rohren, in die geeignete Sensoren zur Überwachung des Zustands der Rohre eingebaut sind. Die Digitalisierung spielt hier eine entscheidende Rolle. Durch die Bereitstellung genauer Informationen über die Rohre und die Verwendung von Techniken der künstlichen Intelligenz für die Datenanalyse können potenzielle Leckagen und ihre entsprechende Position frühzeitig erkannt werden, so dass eine Wartung schnellstmöglich geplant werden kann.   

Im Rahmen des SANDMAN-Projekts hat Fraunhofer FOKUS eine KI-basierte Lösung für die vorausschauende Wartung von intelligenten Rohrleitungen entwickelt, die potenzielle Leckagen und ihre Positionen in den Rohren rechtzeitig erkennt. Die Lösung wurde in den Werksanlagen des italienischen Unternehmen EKSO s.r.l. in Rozallo, Italien, validiert. Die entwickelte Lösung trägt erheblich zur Erhaltung der Wasserressourcen bei, verringert die Auswirkungen von Wasserknappheit und minimiert den mit der Wasseraufbereitung und dem -transport verbundenen CO2-Fußabdruck.