Das BMBF bewilligt Forschungsprojekt JUMeHD
News vom 03. Dez. 2018
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat das Forschungsprojekt JUMeHD bewilligt. In dem Projekt soll ein kleines, transportables und durch die Patienten selbst zu bedienendes Jod-Uptake-Messsystem für den Einsatz in der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie bei Schilddrüsenerkrankungen entwickelt werden.
Bisher werden die Messungen punktuell stationär durchgeführt und erlauben nur eine grobe Abschätzung der Jodkinetik. Durch das kleine, transportable und selbstbedienbare Jod-Uptake-Messsystem ergeben sich zwei Vorteile. Zum einen wird eine bessere Datengrundlage geschaffen, da die Messungen häufiger durchgeführt werden. Zum anderen wird dem Patienten der Zeit- und Kostenaufwand des Arztbesuchs erspart.
Dieses System soll der Grundbaustein für ein modulares Ökosystem werden, welches die Übermittlung von Gesundheitsdaten laut Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) mit Technologien der IoT verbindet, um Vernetzungen von Teilnehmern möglichst einfach zu gestalten. Auf Basis der DSGVO wird ein modulares Datenschutzkonzept inklusive automatisierter Anwendung aufgesetzt. Die Steuerung der Orchestrierung und Konfiguration des Gesamtsystems erfolgt über semantische Beschreibungen. Die Referenzarchitektur der Continua Health Alliance auf Basis des ISO/IEEE 11073 Personal Health Data (PHD) Standards dient hierbei als Vorlage und wird an geeigneten Stellen erweitert.
Das Ökosystem eröffnet dem Benutzer von Monitoring-Produkten aus dem Gesundheitsbereich die Möglichkeit, selbstbestimmt über die Weitergabe von sensitiven Gesundheitsdaten zu entscheiden und ist gleichzeitig einfach zu bedienen. Die erfassten Gesundheitsdaten des Benutzers werden in einem sogenannten Personal Health Hub übertragen. Nach Einwilligung des Benutzers können im Anschluss Daten über eine datenschutzfreundliche Plattform mit dem IoT Hub des zuständigen Krankenhauses geteilt werden, um die Therapiefortschritte zu erfassen und bei Bedarf Patienten über Änderungen zu informieren oder zu weiteren Untersuchungen einzubestellen. Im Personal Health Hub stellt jedes Gerät ein eigenständiges Modul dar, dessen Konfigurationen einzeln bestimmt werden können. Einem Patienten wird somit beispielsweise ermöglicht, die Daten der Jod-Uptake-Messung an das zuständige Krankenhaus zu übertragen, ohne weitere Gesundheitsdaten preiszugeben, welche von anderen Geräten erfasst wurden.
Durch die Realisierung handhabbarer Telemonitoring-Technologien, die den Datenschutzrechten der Benutzer gerecht werden, kann dieses Ökosystem ein Schlüssel zur Beibehaltung oder Erhöhung der Versorgungsdichte eines Patienten bei gleichzeitiger Reduktion des Aufwands für Patient und Arzt sein.