Web-Anwendung »AppKri« freigeschaltet
News vom 06. Nov. 2018
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Projekts »AppKri – Kriterien für Gesundheits-Apps« wurde ein umfassender Meta-Katalog von Kriterien für Gesundheits-Apps entwickelt. Er kann Akteure wie Patientenverbände, medizinische Fachgesellschaften und andere bei der systematischen Bewertung und Empfehlung von Gesundheits-Apps unterstützen.
Der Leiter des Innovationszentrums »Telehealth Technologies« am Fraunhofer FOKUS und Projektleiter von AppKri, Dr. Jörg Caumanns, betont: »Unser Ziel ist es, eine fundierte und transparente Bewertung von Gesundheits-Apps zu unterstützen, damit gute Produkte für die Nutzer leicht erkennbar werden. Im Dialog mit der Fachöffentlichkeit haben wir den Meta-Kriterienkatalog in der Pilotphase über mehrere Monate hinweg getestet und ergänzt. Weitere Hinweise und Vorschläge von Nutzerseite sind für uns sehr willkommen und werden über ein Kommentierungsformular von uns entgegengenommen.«
Im Projekt wurde auf Basis vorliegender Arbeiten eine offene Sammlung von möglichen Qualitätsanforderungen an Gesundheits-Apps vorgenommen und in Form von ca. 300 Kriterien über ein semantisches Netz systematisiert. Die auf dem Ontologieserver CTS2-LE des Fraunhofer FOKUS aufsetzende Webanwendung stellt diese zur Verfügung und unterstützt Multiplikatoren wie Organe der Selbstverwaltung, einzelne Kostenträger, medizinische Fachgesellschaften, medizinische Verbände und Einrichtungen des Verbraucherschutzes bei der App-Bewertung: Aus einem sehr breiten Spektrum an Themen und Perspektiven, das von Datenschutz und Datensicherheit über Interoperabilität und Funktionalitäten bis hin zu Verbraucherschutz, Gesundheitskompetenz und Nutzerfreundlichkeit reicht, können nach dem Baukastenprinzip Kriterien ausgewählt und zu einem Prüfkatalog zusammengestellt werden, der spezifisch auf die jeweils in den Blick genommene Indikation, Zielgruppe, Einsatzsituation etc. zugeschnitten ist. Die so erstellten Kataloge können im PDF- oder FHIR-Format exportiert und weiterverarbeitet werden.
Der mit einer Zuwendung des BMG entwickelte Meta-Kriterienkatalog für Gesundheits-Apps steht als Web-Anwendung ab sofort zur freien Nutzung zur Verfügung.
Der Ontologieserver CTS2-LE
Der Ontologieserver CTS2-LE bietet eine vollständig auf internationalen Standards basierende Plattform zur Verwaltung und Bereitstellung von Terminologien und semantischen Netzen. Neben Import-Adaptern für Standard-Terminologien wie z. B. ICD, LOINC, OPS, ATC oder SNOMED CT bietet CTS2-LE vielfältige Möglichkeiten zur Definition eigener Terminologien und Wertemengen sowie deren Vernetzung zu beliebig komplexen semantischen Netzen. Standard-Schnittstellen (IHE SVS, HL7 CTS2, FHIR REST, SPARQL REST) erlauben Web-Portalen und anderen Anwendungen einen performanten Zugriff auf die im CTS2-LE verwalteten Vokabulare, z. B. zum dynamischen Aufbau von Auswahllisten, zur Einbindung externer Wissensnetze oder zur Umsetzung mehrsprachiger Web-Angebote.