SPIDER

Spam over Internet Telephony Detection Service

01. Okt. 2006 bis 01. Sept. 2008

SPIDER ist ein Forschungsprojekt, das vom Sixth Framework Programm der EU Kommission unterstützt wird. Das Kurzwort SPIDER steht für »Spam over Internet Telephony Detection Service«.

Sowohl seitens der Dienstanbieter, als auch aus Sicht der Benutzer hat das Interesse an Voice over IP (VoIP) in letzter Zeit erheblich zugenommen.

Obwohl das Konzept, Sprache über Datennetze wie das Internet zu übermitteln, bereits seit längerer Zeit gängig ist, entwickelt sich diese Technik erst jetzt zu einer Alternative des klassischen öffentlichen Telefonnetzes.

Seitdem VoIP Telefonate kostenfrei oder zu einer günstigen Pauschalgebühr angeboten werden, steckt in Spam over Internet Telephony (SPIT) mindestens dasselbe Potenzial, eine große, weltweite Belästigung für die Anwender zu werden, wie es bei unerwünschten Werbe-E-Mails bereits längst der Fall ist. Aus technologischer Sicht haben die beiden Kommunikationsverfahren viele Gemeinsamkeiten. Beispielsweise ist es für beliebige Absender außerordentlich kostengünstig, eine breite Benutzerschar über eine VoIP Lösung zu erreichen. Zum einen wäre solch eine Entwicklung natürlich für den einzelnen Benutzer sehr ärgerlich, zum anderen würde eine große Zunahme von SPIT den Reiz von VoIP verringern und die weitere kommerzielle Entwicklung verlangsamen.

Das SPIDER Projekt liefert eine Lösung, um unerwünschte VoIP-Anrufe und Sofortnachrichten zu erkennen und abzuweisen. Diese Lösung wird nicht nur mit dem Ziel entworfen, eine hohe Erkennungsrate zu erzielen, sondern wird auch hinsichtlich des effizienten Einsatzes von Ressourcen optimiert sein. Ohne ausgewogene Umsetzung dieser beider Anforderungen würde SPIT-Verhütung hohe Entwicklungskosten und lange Verarbeitungsverzögerungen verursachen, was bei den Dienstanbietern und Benutzern die Motivation verringern würde, diese Lösung tatsächlich einzusetzen.

Außer der Bereitstellung neuer Werkzeuge und Produkte, strebt SPIDER an, Denial-of-Service-Schutzmechanismen für VoIP Anwendungen weiterzuentwickeln, die im vorangegangenen SNOCER (Low Cost Tools for Secure and Highly Available VoIP Communication Services) Projekt bereits entworfen und umgesetzt worden sind.

Das SPIDER Projekt startete am 1. Oktober 2006 und hat eine Laufzeit von 24 Monaten. Außer dem Koordinator Fraunhofer FOKUS sind 5 weitere Partner an dem Projekt beteiligt.

Ziele

Aus technischer Sicht ist es das Ziel von SPIDER, VoIP Infrastrukturen durch Werkzeuge zur Spam-Vermeidung abzusichern. Besondere Konzentration gilt der Anwendbarkeit der Lösungen in bestehende VoIP-Netze mit dem Ziel, dass unerwünschte Nachrichten für den Benutzer eingeschränkt werden.

Die Zielsetzungen dieses Teils der Arbeit sind wie folgt:

  • Entwurf und Implementierung eines Systems sicherer VoIP Verbindungen, um den Missbrauch von VoIP für Spam-Verbreitung zu verhindern
  • Spezifikation und Entwicklung von Tools zur Spam-Erkennung und -Bekämpfung
  • Unterstützung verschiedener Hilfsmittel zur Erkennung, die in Abhängigkeit der Anforderungen seitens der Anbieter und Benutzer hinzugefügt werden können
  • Integration und Tests von entwickelten Tools und Lösungen innerhalb der Infrastrukur eines Anbieters

Partner

  • Fraunhofer FOKUS, Deutschland (Projekt Koordination))
  • University of the Aegean, Griechenland
  • Eleven GmbH, Deutschland
  • Nextsoft, Tschechien
  • Telio, Norwegen
  • Voztelecom, Spanien