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EU-Projekt DECIDO

Cloud-Infrastruktur für eine evidenzbasierte Politikgestaltung

01. März 2021 bis 29. Febr. 2024

Aufgabe und Problemstellung

Der derzeitige Stand der Technik bietet vielfältige Möglichkeiten zur Analyse und Auswertung von Daten. Geläufige technologische Konzepte sind beispielweise Big Data-Analysen, zentrale Datenbanken, computergestützte Entscheidungssysteme oder Künstliche Intelligenz. Die Möglichkeiten, die diese digitale Technologien bieten, werden von den Behörden noch nicht (vollständig) genutzt. Dabei könnten diese insbesondere im Hinblick auf neue Wege der Konzeption, Planung, Umsetzung und Bewertung von Maßnahmen im Sinne einer evidenzbasierten Politikgestaltung und Steuerung von großem Mehrwert sein.

Gleichzeitig initiierte die Europäische Kommission bereits im Jahr 2015 den Aufbau einer European Open Science Cloud (EOSC), die europäischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Zugang zu Daten und insbesondere zu ebensolchen Dienstleistungen für die Datenverarbeitung ermöglicht.

Lösungsansatz und technische Umsetzung

An dieser Stelle setzt das EU-Horizon-Projekt DECIDO an: Zur Unterstützung daten- und evidenzbasierter Politikgestaltung entwickeln 14 europäische Projektpartner Technologien und Instrumente, die Daten und die Gestaltung politischer Maßnahmen zusammenführen. Dazu stellt DECIDO ein Portal zur Verwaltung politischer Maßnahmen bereit, das alle Phasen des Politikzyklus abbildet – vom Agendasetting bis hin zur Implementierung. Innerhalb dieses Portals können die Beteiligten ihre politischen Maßnahmen in jeweils eigenen Arbeitsumgebungen durch verschiedene Werkzeuge mit Daten zusammenführen.

Zugleich hat sich DECIDO zur Aufgabe gemacht, bereits existierende EOSC-Dienste und Daten in die Politikgestaltung von Behörden in Europa zu integrieren. Indem DECIDO einige seiner Werkzeuge mit Diensten der EOSC verknüpft, unterstützt das Projekt politische Entscheidungstragende dabei, bereits vorhandene Cloud-Infrastrukturen und Daten für die Politikgestaltung nutzen. 

Neben dem zentralen Zugangspunkt für heterogene Daten und Dienste, den das DECIDO-Portal schafft, erprobt das Projekt auch Co-Creation Ansätze, indem Bürgerinnen und Bürger in den lokalen Entwicklungsprozess von Behörden eingebunden werden.

Der Zusammenhang der Anwendung von evidenzbasierter Politikgestaltung und der Nutzung der europäischen Cloud-Infrastruktur wird im Projektverlauf anhand verschiedener Szenarien in vier Pilotstädten untersucht. Im Fokus stehen dabei Anwendungsfälle aus dem Katastrophenrisikomanagement: Der Prävention von Waldbränden (Kajaani, Finnland; Aragon, Spanien), der Verbesserung der Gestaltung von Notfallmaßnahmen im Zusammenhang mit Überschwemmungen und Wetterwarnungen (Turin, Italien) und der Verbesserung von Notfallmechanismen bei Stromausfällen der öffentlichen Infrastruktur in griechischen Kommunen.

Der Werkzeugkasten von DECIDO

Konkret bietet das DECIDO-Portal die folgenden Werkzeuge:


  • Ein Umfragetool gibt politischen Entscheidungsträgern die Möglichkeit, Bürger und Bürgerinnen durch digitale Umfragen zu befragen und so wichtige Daten zu sammeln.

  • Ein Co-Creation-Tool unterstützt das Sammeln von Feedback der Nutzerinnen und Nutzern zu politischen Dokumenten und Maßnahmen der öffentlichen Verwaltung. Diskussionsforen ermöglichen die Interaktion aller Beteiligten.

  • Ein Dashboard bietet die Möglichkeit, auch komplexe Daten zu visualisieren, unabhängig davon wo sie gespeichert sind.

  • Ein Datenkatalog dient als zentrale Informationsquelle über die Daten der öffentlichen Verwaltungen (Beschreibungen, Informationen über Verfügbarkeit, Zugriffsrechte und verwandte Metadaten). Er ermöglicht die einfache Bereitstellung und strukturierte Suche von Daten.

  • Ein Data Notebook bietet Instrumente für den vertrauensvollen Austausch und die kollaborative Analyse der Daten ebenso wie für die Dokumentation dieser Analysen. Es ermöglicht den Nutzer und Nutzerinnen Dokumente mit Live-Code, Gleichungen, Visualisierungen und erklärendem Text zu erstellen und zu teilen.

  • Ein Data Hub ermöglicht die Verwaltung und gemeinsame Nutzung von Daten. Er vereinfacht Datenverwaltung über mehrere Speichersysteme und Cloud-Anbieter hinweg.

  • Ein Data Editor bietet den Nutzer und Nutzerinnen eine Schnittstelle für die Dateneingabe. Im Hintergrund werden die Daten in eine Datenbank umgewandelt.

Der Geschäftsbereich Digital Public Services bei Fraunhofer FOKUS konzeptioniert das DECIDO-Portal, entwickelt die Benutzeroberfläche sowie das Werkzeug für die Datenverwaltung und ist für die Integration der Werkzeuge in das Portal verantwortlich.