Überblick
Die Senkung städtischer CO2-Emissionen mittels nachhaltiger, auf Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) basierender, innovativer Mobilitätslösungen ist die übergreifende Motivation des STREETLIFE-Projektes.
Um dies zu erreichen, entwickelt STREETLIFE ein multimodales Mobilitätsinformations-System für den städtischen Raum. Personalisierte Echtzeit-Informationen auf mobilen Endgeräten sollen Verkehrsteilnehmer motivieren, öfter nachhaltige Transportmittel zu nutzen. Verkehrsmanagement-Zentralen und Stadtverwaltungen profitieren von Lösungen zur Beobachtung und Beeinflussung des städtischen Verkehrs. Beide Maßnahmen helfen, Emissionen in Städten zu reduzieren.
Elf Partner aus IuK- und Verkehrsforschung, Industrie und Städten sowie aus drei europäischen Ländern arbeiten in dem Projekt über drei Jahre zusammen. Die Europäische Kommission fördert STREETLIFE mit 4,3 Mio Euro im 7. Forschungsrahmenprogramm.
Nutzungsszenarien
Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen werden mit mobilen Apps zur personalisierten multimodalen Routenplanung ausgestattet, die verschiedene Echtzeit-Daten und die verfügbaren Transportmittel auswerten. Ansprechende Oberflächen sind essentiell, um Personen zu umweltfreundlicher Mobilität zu bewegen. Daher werden Nutzerschnittstellen mit virtuellen 3D-Umgebungen und Augmented Reality-Technologien sowie Gaming-Elementen ausgestattet.
Das Verkehrsmanagement kann einen umfassenden heterogenen Datenbestand zur Analyse der Verkehrssituation nutzen. Zusätzlich stehen Simulationstechniken zur Einschätzung der verschiedenen Managemententscheidungen zur Verfügung und helfen, den Verkehrsablauf zu optimieren.
Stadtverwaltungen werden von den STREETLIFE - Lösungen profitieren, die ihre Planungsprozesse unterstützen, z.B. durch eine verbesserte Planungsgrundlage und Wirkungsabschätzung der Mobilitätsstrategien.
Pilotstädte
Die STREETLIFE-Lösungen werden einer ausgedehnten Evaluation in drei Pilotstädten unterzogen: Berlin, Tampere (Finnland) und Rovereto (Italien).
Diese unterscheiden sich nach Größe, Einwohnerzahl und Verkehrssystem. Die Wirkungsanalyse hinsichtlich des Verkehrsgeschehens, des Endnutzer-Verhaltens, der Reduktion von CO2-Emissionen und weiterer Umweltparameter wird daher weithin übertragbare Ergebnisse liefern.
Regionale Experten und Expertinnen werden in technischen Workshops eingebunden, um wertvolles Feedback zu geben. Dieses wird genutzt, um die Systemkomponenten den realen Bedürfnissen anzupassen und zwei aufeinander aufbauende Versionen der STREETLIFE – Prototypen zu realisieren. Eine finale Test- und Evaluationsphase wird die Entwicklungsaktivitäten abschließen.
Verwertungsergebnisse
Die Projektpartnerinnen und -partner werden zur Verwertung der Technologien nicht nur die prinzipiellen Rollen in der Wertschöpfungskette untersuchen, sondern auch die beste Position für jeden Projektpartner identifizieren. Geschäftsmodelle sind im Hinblick auf eine mögliche kommerzielle Nachnutzung zu bewerten.
Am Ende des Projekts werden in einem internationalen Symposium und regionalen Workshops die Ergebnisse des Projektes der Öffentlichkeit präsentiert.
Das Projekt STREETLIFE erhält Forschungsmittel aus dem 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union (FP7/2007-2013) unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 608991.