WISSENsAllmende Jena 

Entwicklung einer urbanen Datenplattform mit Modellcharakter und Mehrwert für die Stadtgesellschaft

01. Jan. 2022 bis 31. Aug. 2027

Ausgangslage & Problemstellung

Im Rahmen des Förderprogramms »Modellprojekte Smart Cities« des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) hat die Stadt Jena im September 2020 einen Zuwendungsbescheid für eine 90prozentige Förderung auf ihren Projektantrag »Jena digitalisiert, lernt und teilt. Unsere Stadt schafft und nutzt WISSEN« erhalten. Durch das Förderprogramm sollen Kommunen bei der nachhaltigen, digitalen Modernisierung unterstützt werden. In den Modellprojekten Smart Cities sollen beispielhaft für deutsche Kommunen strategische und integrierte Smart-City-Ansätze entwickelt und erprobt werden, um vielfältige Lernbeispiele für die gesamte Bandbreite der kommunalen Landschaft zu schaffen. Die Förderprojekte sollen einen Mehrwert für alle Kommunen in Deutschland generieren, eingesetzte digitale Technologien nicht nur Einzelinteressen, sondern der Stadtgesellschaft als Gemeinschaft dauerhaft nutzen. Entwickelte Lösungen sollen skalierbar und replizierbar sein und durch Wissenstransfer zu hoher Verwertbarkeit der Ergebnisse führen. In Jena stehen dafür im Zeitraum von sieben Jahren etwa 17,5 Millionen Euro zur Verfügung, die in fünf Handlungsfeldern eingesetzt werden.

Die urbane Datenplattform »WISSENsAllmende« ist das Herzstück des Smart City Projektes und wird in Handlungsfeld 1 »Digitale Infrastruktur und Datenpolitik« umgesetzt. Ziel ist die Entwicklung einer DIN SPEC 91357 kompatiblen »Urban Data«-Plattform, die geeignet ist, alle »urbanen« Datenbestände zu managen und zugänglich zu machen: interne/geschützte Daten, kommerziell zugängliche Daten, offene Daten. Der Begriff Allmende (gemeinschaftliches Eigentum) ist hier Programm: Die offene Datenstruktur soll Vertrauen in gesellschaftliche Prozesse und kommunale Entscheidungen schaffen und Teilhabe durch den Aufbau einer adäquaten Infrastruktur erleichtert werden. Dabei gilt das Prinzip »open by default«, unter Berücksichtigung der Datenschutzstandards. Schwerpunktmäßig sind folgende Aufgaben zu lösen:

- Definition, Erstellung und Wartung von Metadaten sowie Entwicklung und Implementierung von APIs zum darauf gestützten Datenabruf,

- Entwicklung/Implementierung von Datenimporten/-zugriffen bzw. ETL-Prozessen für »beliebige«, im Vorhinein weder konkret noch auch nur der Art nach abschließend bekannte Datenquellen,

- Entwicklung/Implementierung eines Stacks von Schnittstellen und Auswertungstools für im Vorhinein nicht abschließend bekannte Anwendungsfälle.


Lösungsansatz & Umsetzung

Fraunhofer FOKUS unterstützt die Stadt Jena dabei, die Ziele des Teilprojekts WISSENsAllmende umzusetzen, Beiträge zur konzeptionellen und softwareseitigen Weiterentwicklung von urbanen Datenplattformen zu leisten und die Resultate als Open Source zur Verfügung zu stellen.

Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen übernehmen im Projekt folgende Aufgaben:

- Forschungs-/Entwicklungsleistung zur Gesamtkonzeption der Plattform in einer modularen Architektur, aufsetzend auf der von FOKUS entwickelten und von der EU eingesetzten Plattform PIVEAU

- Entwicklung oder Anpassung der erforderlichen Software-Komponenten entsprechend einer jeweils einzelfallbezogenen gemeinsamen Festlegung, ob die Entwicklung durch FOKUS, durch die Stadt Jena oder durch einen durch Ausschreibung zu bestimmenden Dritten erfolgt. Alle entwickelten Komponenten müssen als Open Source Software zur Verfügung gestellt werden.

- Unterstützung bei Installation, Einrichtung und Aktualisierung/Integration neuer Komponenten des Gesamtsystems

- Schulungen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadt Jena in verschiedensten technischen, administrativen und fachlichen Rollen

- Beratung zu allen für den Projekterfolg relevanten Fragen

- Unterstützung der Zusammenarbeit mit Akteuren in Jena (v.a. Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen) sowie mit anderen Kommunen.