Base4NFDI: Basic Services für die Nationale Forschungsdaten-infrastruktur

01. Jan. 2023 bis 31. Dez. 2028

In der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) werden wertvolle Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschlossen, vernetzt und nachhaltig sowie qualitativ nutzbar gemacht. Mit der NFDI soll ein dauerhafter digitaler Wissensspeicher als unverzichtbare Voraussetzung für neue Forschungsfragen, Erkenntnisse und Innovationen geschaffen werden. NFDI-Konsortien, Zusammenschlüsse verschiedener Einrichtungen innerhalb eines Forschungsfeldes, arbeiten zusammen interdisziplinär an der Zielumsetzung.

Base4NFDI ist eine gemeinsame Initiative alle Konsortien innerhalb der NDFI, um die Förderung, Entwicklung und Etablierung zuverlässiger NFDI-Basisdienste voranzutreiben. Ziel ist es, das Forschungsdatenmanagement innerhalb und außerhalb der NFDI zu verbessern – durch das Schaffen einer Grundlage für die bessere Auffindbarkeit, Zugänglichkeit, Interoperabilität und Wiederverwendbarkeit von Forschungsdaten. Mit Base4NFDI wird der Aufbau von Basisdiensten für die gesamte deutsche Wissenschaftscommunity gefördert. Diese Basisdienste sollen, ausgehend von bestehenden Lösungen der verschiedenen Konsortien, ein größeres Maß an Interoperabilität und Effizienz für das Forschungsdatenmanagement ermöglichen. Anders als die fachlich-methodischen Konsortien in der NFDI erarbeitet Base4NFDI als Verbund aller NFDI-Konsortien fachübergreifende Dienste. So unterstützt das Konsortium die Bereitstellung und Nutzung von Forschungsdaten über alle Disziplinen und Wissenschaftsbereiche hinweg.

Konkret legt Base4NFDI die Basis für eine bessere Nutzung von Forschungsdaten, indem es technische Dienste für Daten entwickelt: Unter einem Basisdienst versteht Base4NFDI eine technisch-organisatorische Lösung, die Speicher- und Rechenleistungen, Software, Prozesse und Workflows ebenso umfassen kann, wie die notwendige personelle Betreuung für unterschiedliche Service-Desks. Base4NFDI vermeidet Parallelentwicklungen durch Anpassung oder Erweiterung bestehender Dienste und trägt zur systematischen Öffnung und Vernetzung des deutschen Wissenschaftssystems bei.

Partizipative Entwicklung von Basisdiensten

Alle Einrichtungen der wissenschaftlichen Gemeinschaft (und darüber hinaus) können sich aktiv an der Entwicklung und Umsetzung dieser Dienste beteiligen und über die Projektwebseite Vorschläge einreichen. Daraus werden einzelne Vorschläge von einem Expertengremium für die Entwicklungsteams der Base4NFDI ausgewählt, welche von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert werden. Nach der Entwicklung werden die NFDI-Basisdienste der wissenschaftlichen Gemeinschaft dauerhaft zur Verfügung gestellt.

An Base4NFDI beteiligen sich Institutionen aus allen wichtigen Bereichen der wissenschaftlichen Infrastrukturversorgung und aus allen großen Forschungsorganisationen in Deutschland. Das NFDI-weite Basisdienstportfolio wird somit all diesen Communities und Domänen zugutekommen. Die Zielgruppe der NFDI-weiten Basisdienste ist die gesamte NFDI-Gemeinschaft. Base4NFDI baut auf zwei Säulen auf:

  • organisatorisch auf der partizipativen Mitgestaltung der Basisdienste-Entwicklung durch die Communities im NFDI Verein;
  • technologisch auf einem gemeinsamen Rahmen, der qualitätsgesicherte und kohärente Modelle für die kontinuierliche Identifizierung, Förderung, Entwicklung, den Betrieb und die Bewertung von NFDI-weiten Basisdiensten schafft.

Getreu der Mission, die NFDI zu unterstützen, werden alle strategischen und finanziellen Entscheidungen über Basisdienste gemeinsam von allen Konsortien in den Gremien des Vereins getroffen. Ein Basisdienst muss für potenziell alle bestehenden und zukünftigen Konsortien nützlich sein.

Sonja Schimmler, Forschungsgruppenleiterin bei Fraunhofer FOKUS und Gastprofessorin an der TU Berlin, ist Co-Sprecherin des Aufgabenbereichs 1 »Requirements, Design and Development«.