Newsletter bestellen
Abonnieren Sie unsere kostenfreien News rund um Digital Public Services:
                                                          
Mail*
          



Der Schutz Ihrer personenbezogenen Daten ist uns ein großes Anliegen, wir verweisen hierzu auf unsere Datenschutzerklärung .
DPS, News, Projektabschluss Reflow, 09.08.2022
Adam Vrandenburg/unsplash.com

Projekt »Reflow« zeigt, wie neue Ansätze der Kreislaufwirtschaft in Städten gelingen können

News vom 01. Aug. 2022

Mit innovativen Praktiken der Kreislaufwirtschaft die Nachhaltigkeit von Städten langfristig verbessern: Das war das Ziel des »Horizon 2020«-Forschungsprojekts »Reflow«, das in sechs europäischen Städten von Juni 2019 bis Juni 2022 neue Geschäftsmodelle als Best Practices für die Transformation städtischer Materialflüsse erprobte. Die im Projekt entwickelten Werkzeuge, Methoden und Leitlinien stehen nun zur Nachnutzung für andere Städte bereit. Fraunhofer FOKUS entwickelte als technischer Partner ein Open Data Dashboard und wirkte am Berliner Piloten mit.

Schon heute sind Städte für etwa drei Viertel des weltweiten Energie- und Ressourcenverbrauchs verantwortlich und produzieren mehr als die Hälfte des globalen Mülls. Wie lässt sich beispielsweise der Bedarf an Kunststoff in Städten reduzieren? Wie kann der Lebenszyklus von Textilien im urbanen Raum neu gedacht werden? Wie gelingt der Übergang zu regenerativen und zirkulären Städten? Und welche erfolgreichen Geschäftsmodelle ergeben sich vor diesem Hintergrund? Diesen und mehr Fragen widmete sich das Projekt REFLOW von Juni 2019 bis Juni 2022, ein von »Horizon 2020« – dem Förderprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union – unterstütztes Forschungsprojekt.

Best Practices für nachhaltige Kreislaufmodelle entwickeln

Ziel des Projekts war es, die Nachhaltigkeit von Städten und stadtnahen Gebieten durch das Erproben neuer Ansätze der Kreislaufwirtschaft langfristig zu verbessern: Abfälle verschiedenster Art sollen umfassender und effizienter als heute zurück in den Materialkreislauf gespeist und damit zu wertvollen Ressourcen werden. Im Zentrum des Projekts stand die Entwicklung von Best Practices, die Städten eine nachhaltige Umsetzung von Modellen der Kreislaufwirtschaft aufzeigen sollen. Dabei galt es, politische wie öffentlichen Gestaltungswünsche einzubeziehen und gleichzeitig Anregungen für Unternehmen zu schaffen, an einer nachhaltigen Transformation von Städten aktiv mitzuwirken.

Interdisziplinäre Teams in sechs Pilotstädten aktiv

In den sechs Pilotstädten Berlin, Amsterdam, Cluj-Napoca, Mailand, Paris und Vejle arbeiteten 27 Partner aus zehn europäischen Staaten an der Entwicklung von nachhaltigen Geschäftsmodellen rund um eine städtische Kreislaufwirtschaft. Dabei ging es beispielsweise darum, Abfallprodukte als Verpackungsmaterial zu nutzen, Technologien zur Herstellung von natürlichem Baumaterial zu entwickeln oder Crowdfunding-Plattformen zu schaffen, um nachhaltige Infrastrukturprojekte in der eigenen Stadt zu realisieren. Reflow setzte dabei auf einen co-kreativen Prozess: Lokale Behörden, Bürgerinnen und Bürger, KMU, Branchenführer sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiteten gemeinsam an Lösungsstrategien. Die Ergebnisse von Reflow bieten anderen Städten Werkzeuge, Methoden und Leitlinien, um innovative Ansätze und Geschäftsmodelle selbst zu entwickeln und etablieren.

Fraunhofer FOKUS entwickelte ein Open Data Dashboard und war Teil des Berliner Piloten

Fraunhofer FOKUS hat als ein zentraler technischer Projektpartner ein Open Data Dashboard entwickelt, das es den Mitwirkenden des Projekts ermöglichte, die Auswirkungen ihrer regenerativen Ansätze zu überprüfen und zu analysieren. Zugleich war FOKUS Teil des Berliner Piloten: Gemeinsam mit den Partnern des Berliner Konsortiums – Berliner Wasserbetriebe, MCS Datalabs und Prototypes for Europe – haben unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Webanwendung »Waste Water Heat Radar« entwickelt, die eine datengetriebene Nutzung von Wärme aus Abwasser ermöglichen soll. Der Prototyp der Anwendung gleicht Angebot und Nachfrage für die Nutzung von Wärme aus Abwasser ab und zeigt Potenziale auf: Ein solches Radar gibt Stadtplanerinnen und Stadtplanern, Ingenieurinnen und Ingenieuren und anderen Akteuren die Möglichkeit, passende Standorte für die Nutzung der Wärmeenergie zu finden und Abwasserwärme in diejenigen Quartiere und Gebiete zu transportieren, wo der größte Bedarf besteht.