Fahrzeugfernsteuerung
Fraunhofer FOKUS

Fernsteuerung für hochautomatisierte Fahrzeuge

News vom 10. Okt. 2018

Auf der GPU Technology Conference (GTC) von NVIDIA demonstrieren die FOKUS-Forscher vom 9. bis 11. Oktober 2018 in München, wie sie ein Fahrzeug auf dem Messe-Außengelände mit minimaler Verzögerung teleoperiert steuern. Dies unterstützt den Übergang von der Steuerung durch den Menschen hin zum autonomen Fahren. Darüber hinaus stellen sie für das Künstliche Intelligenz (KI)-Training der schlauen Autos ihr halbautomatisiertes Werkzeug zur Aufbereitung von Bilddaten von Lidar-Laserscannern und Kameras vor. 

Es wird auch in Zukunft Situationen geben, in denen hochautomatisierte und autonome Fahrzeuge von einem Menschen gesteuert werden: Zum Beispiel ein LKW, der auf einem Firmengelände nicht mehr eigenständig zur Laderampe fahren kann, da er keinen Zugriff auf digitale Karten des Privatgeländes hat. Oder ein autonomes Auto, das um eine unvorhergesehene Baustelle navigiert werden muss. Die FOKUS-Forscher vom Geschäftsbereich Smart Mobility zeigen zusammen mit dem Daimler Center for Automotive IT Innovations (DCAITI) der TU Berlin auf der GTC Europe von NVIDIA, wie teleoperiertes Fahren mit geringer Latenz gelingt, um den Weg zum autonomen Fahren zu ebnen.

Der Operator kann das Fahrzeug realitätsnah mit einem Lenkrad und Gas- bzw. Bremspedal steuern. Er sieht auf einem zweiten Monitor eine Karte mit der aktuellen Route. Entscheidend für eine sichere Teleoperation ist, dass die Datenübertragung sowohl der Umfelddaten als auch der Steuersignale zu einem möglichst geringen Zeitverzug führen.

Werkzeug zur halbautomatischen Annotation von Bilddaten

Mit Hilfe der innovativen KI-Algorithmen von FOKUS werden Bilddaten von Kameras und Laserscannern in Objektklassen wie Fahrbahn, Fahrzeug, Fußgänger unterteilt und einzelne Elemente der Objekte voneinander getrennt. So können sogar Fußgänger in einer Menschenmenge auseinander gehalten werden. Zu jedem Objekt berechnen die Algorithmen weiterhin die korrekte Position und Drehung im 3D-Raum.

Das Mobilitätsdaten-Backend von FOKUS verwaltet die Sensordaten hunderter Fahrzeuge und ermöglicht es, Labeling-Experten und Entwicklern weltweit die Daten im gewöhnlichen Webbrowser zu sichten und zu korrigieren. So entsteht ein immer größerer Pool qualitativ hochwertiger Lerndaten für KI-Algorithmen im Fahrzeug.