Cluster-Netzwerke 

Standardisieren im Allgemeinen und im Kontext von Publizieren und Patentieren: Bestandsaufnahme und Potenzialanalyse für Akteure in Clustern und Netzwerken (PUBLISTA)

01. Aug. 2017

Begleitforschungsprojekt in der Fördermaßnahme »Internationalisierung von Spitzenclustern, Zukunftsprojekten und vergleichbaren Netzwerken« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)

Seit 2008 fördert das BMBF u.a. im Rahmen des Spitzencluster-Wettbewerbs erfolgreich die regionale Vernetzung von Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit dem Ziel sowohl regionale Innovationspotenziale zu erschließen als auch die Cluster und Netzwerke international wettbewerbsfähig zu machen. Da im Kontext der Globalisierung eine national oder regional fokussierte Zusammenarbeit nicht genügt, muss der Fokus erfolgreicher Cluster und Netzwerke und damit auch der Cluster- und Netzwerkförderung auf eine internationale Ebene gehoben werden. Etablierte Methoden der Steuerung durch Nutzung von patent- und publikationsbasierten Indikatoren können dabei als Unterstützungswissen, z.B. bei der Wahl von Kooperationspartnern, eingesetzt werden. Sie decken jedoch nicht den vollständigen Bereich werthaltiger Aktivitäten mit Bezug zu erfolgreichem innovatorischen Handeln unter komplexen technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Deshalb hat die Europäische Kommission Standardisierungsaktivitäten als förderfähigen Verwertungskanal in Horizont 2020 akzeptiert und Standards neben Publikationen und Patents in das Portfolio von Erfolgsindikationen aufgenommen.

Insbesondere für den Aspekt der Diffusion von Innovationen sind Standards sind wichtig. Erstens sind Standards aufgrund ihrer risikoreduzierenden Wirkung bei neuen komplexen Technologien und Dienstleistungen von hoher Relevanz. Zweitens sind Standards besonders förderlich für das Erreichen von Zielen der Internationalisierung und Marktpenetration in fremden Märkten. Drittens lenken sie die Aufmerksamkeit auf die darin enthaltenen technologischen Inhalte und können damit Kooperationschancen erhöhen. Viertens liefern Standardisierungsaktivitäten eine gute Ausgangslage für die gemeinsame Schaffung von – vor allem anwendungsorientiertem – Wissen. Offensichtlich ist es im Kontext der erfolgreichen Internationalisierung für die Teilnehmer der Cluster und Netzwerke nicht nur wichtig, ihre wissenschaftlichen Ergebnisse zu patentieren und ggfs. auch zu publizieren, sondern auch in internationale Standardisierungsaktivitäten einzubringen.

Ziele des Forschungsprojekts

Diese Ausgangslage motiviert die zwei Hauptziele dieses Vorhabens. Erstens wollen wir die strategisch nutzbaren wechselseitigen Verstärkungen von Publikationen, Patenten und Standards besser verstehen. Zweitens wollen wir diese Synergien in strategisch und praktisch nutzbares Wissen übersetzen und in Handreichungen zur Nutzung der aus dem ersten Ziel erschlossenen Potentiale in Unterstützungsmaterialien überführen. Dabei steht sowohl Generierung steuerungsrelevanten Wissens auf der Ebene der wissenschafts- und innovationspolitischen Strategieentwicklung im Allgemeinen als auch auf Ebene der Spitzencluster im speziellen Fokus des Vorhabens.

Vorgehen

Das Vorhaben baut auf einem dreistufigen Design auf. In der ersten Stufe werden geeignete Technologiefelder identifiziert, in denen eine Hebelwirkung zwischen Standards und Publikationen erfolgversprechend scheint. In einer zweiten Stufe werden in diesen Feldern deutsche Best Practice Beispiele identifiziert und Erkenntnisse auf Spezifika von Spitzenclustern angepasst. In einer dritten Stufe werden konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet und ein Werkzeug zur Strategieentwicklung auf Basis von selbstberichteten Indikatoren von Spitzenclustern in Form eines Leitfadens entwickelt. Die Aktivitäten werden von einer Verbreitungsstrategie aus Social Media, Workshops und standardisierungspolitischer Diskussionen mit interessierten Kreisen flankiert.

Partner

Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW)