Patient auf Intensivstation
Patient auf Intensivstation istock/ sudok1

ERIC: Telemedizinische Plattform zur Verbesserung der intensivmedizinischen Behandlung

News vom 27. Jan. 2017

Fraunhofer FOKUS ist in dem dreijährigen Projekt für die Konzeption, Spezifikation und Integration der telemedizinischen Plattform zur Vernetzung der teilnehmenden Krankenhäuser sowie die Umsetzung von geeigneten Verfahren der Datenanalyse verantwortlich.
Die Versorgung von Patienten vor und nach einer intensivmedizinischen Behandlung soll durch das Projekt ERIC (Enhanced Recovery after Intensive Care) verbessert werden. Etwa 2,1 Millionen Patienten werden in Deutschland jährlich auf Intensivstationen behandelt und fast eine halbe Million beatmet. Nicht selten führt eine Intensivbehandlung zu kritischen und belastenden Langzeitfolgen für Patienten und deren Angehörige. Dazu gehören unter anderem kognitive Einschränkungen, Immobilität sowie Pflegebedürftigkeit. Ziel des Projektes ERIC ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse konsequent zur Anwendung zu bringen und Patienten an ein neues telemedizinisches Intensivnetzwerk anzuschließen. Durch diese Maßnahmen wird die Patientensicherheit während und nach der Behandlung erhöht und Langzeitfolgen vermieden.
 
Fraunhofer FOKUS ist für die Konzeption, Spezifikation und Integration der telemedizinischen Plattform zur Vernetzung der teilnehmenden Krankenhäuser sowie die Umsetzung von geeigneten Verfahren der Datenanalyse verantwortlich. Hierzu werden Daten aus verschiedenen dezentralen Quellen virtuell zusammengeführt und unter Berücksichtigung evidenzbasierter Kriterien ausgewertet. Ärzte und Pflegekräfte erhalten so Hinweise zur weiteren Ausgestaltung der individuellen Behandlung einzelner Patienten und zur generellen Optimierung von Behandlungsverfahren. Über Rückkopplungen mit den in der intensivmedizinischen Versorgung tätigen Ärzten und Pflegekräften wird eine schrittweise Optimierung der eingesetzten Algorithmen unter Nutzung von Verfahren des maschinellen Lernens angestrebt.

Das dreijährige Projekt wird von der Charité geleitet und aus den Mitteln des Innovationsfonds finanziert. Der Fonds wurde von der Bundesregierung ins Leben gerufen, um eine künftig bessere gesundheitliche Versorgung in Deutschland zu schaffen. Ziel ist es, neue gesundheitliche Versorgungsmodelle zu fördern, die über die Regelversorgung hinausgehen und darauf ausgerichtet sind, die  Versorgung gesetzlich Krankenversicherter zu verbessern. Insgesamt werden durch den Innovationsfond bundesweit 300 Millionen Euro jährlich vergeben.