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Studie gibt Überblick über urbane Datenplattformen

News vom 05. Juli 2021

Smart Cities – also Städte, die mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) effizienter, technologisch fortschrittlicher und grüner werden – haben sich als Möglichkeit herauskristallisiert, die drängendsten urbanen Herausforderungen zu lösen und so eine nachhaltige Stadtentwicklung zu ermöglichen. Mit der Studie »Ein Überblick urbaner Datenplattformen – Eine Evaluierung nach Designprinzipien der DIN SPEC 91357« legen Wissenschaftler von Fraunhofer FOKUS nun einen Überblick über urbane Datenplattformen für Smart Cities vor.

Mit der Evaluierung soll der Weg zu offenen, flexiblen und vendor-lock-in-freien Ökosystemen geebnet werden. Dabei wurde zunächst eine Methodologie zur Beschaffung von Daten und Informationen über relevante urbane Plattformen erarbeitet. Die Wissenschaftler definierten Evaluationskriterien für urbane Plattformen und Lösungen mit dem Ziel der Schaffung von offenen interoperablen und vendor-lock-in-freien urbanen IKT-Ökosystemen. Diese Kriterien wurden auf Basis der DIN SPEC 91357 erweitert. Anschließend erfolgte die Identifikation wichtiger urbaner Plattformen auf dem Smart-City-Markt und eine dazugehörige Datenakquisition. Schließlich wurden die Evaluationskriterien auf die Daten und Informationen angewendet und die Ergebnisse visuell dargestellt und diskutiert.

In der Studie wurden 58 urbane Datenplattformen untersucht. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass verschiedenste Lösungen für Smart-City-Plattformen existieren, die oft in spezifischen Domänen (z. B. Energie, Industrieautomatisierung, etc.) entstanden sind und anschließend auf den Smart-City-Markt übertragen wurden. Dabei unterscheidet sich der Dokumentationsumfang der analysierten Plattformen erheblich. Die Mehrzahl verfügt über eine umfassende Dokumentation, einige Lösungen weisen jedoch keine oder nur eine minimal offene und transparente Dokumentation auf. Ein geringer, dennoch beachtlicher Teil ist als Open-Source-Plattformen verfügbar. Dabei ist der Trend zu beobachten, dass proprietäre Plattformanbieter spezielle Open Source Versionen ihrer Lösungen anbieten und dadurch für qualitative und bewährte Softwareplattformen auf dem Markt sorgen, die gleichzeitig einen hohen Grad an Offenheit bieten.

Als wesentliches Problem der aktuellen Plattformen wurde die fehlende Transparenz bei der Qualität und Stabilität der analysierten Lösungen sowie das häufige Fehlen eines transparenten Sicherheitskonzeptes identifiziert. Darüber hinaus ist oft unklar, auf welche Art und Weise die Anforderungen der GDPR/ DSGVO adressiert werden. All diese Aspekte können unter anderem auf den Umstand zurückgeführt werden, dass aktuell keine Strukturen für die Zertifizierung und Zulassung von offenen urbanen Plattformen existieren und dadurch eine unabhängige Prüfung und Verifizierung wesentlicher Eigenschaften nicht gegeben ist. Trotzdem zeigt sich ein starkes Wachstumspotenzial für den Markt der Smart-City-Plattformen.