Kooperationsvereinbarung zwischen Fraunhofer SIRIOS und dem Land Berlin unterzeichnet
v.l.n.r.: Polizeivizepräsident Marco Langner, Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen, Prof. Dr. Manfred Hauswirth (Sprecher SIRIOS und geschäftsführender Institutsleiter FOKUS) und Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport. Paul Hahn / Fraunhofer FOKUS

Kooperationsvereinbarung zwischen Fraunhofer SIRIOS und dem Land Berlin unterzeichnet

News vom 08. Apr. 2024

Am 8. April haben das Land Berlin, vertreten durch Iris Spranger, Berliner Senatorin für Inneres und Sport, Polizeivizepräsident Marco Langner und Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen und das Fraunhofer SIRIOS, vertreten durch den SIRIOS-Sprecher Prof. Dr. Manfred Hauswirth, eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Öffentliche Verwaltung und Wissenschaft können dadurch noch enger kooperieren sowie neue Technologien gemeinsam entwickeln, testen und anwenden – für speziell auf Berlin zugeschnittene Sicherheitslagen.

Viele Sicherheitsaspekte ballen sich in der Bundeshauptstadt auf engstem Raum, wodurch Berlin optimale Bedingungen für Simulationen bietet. Die Kooperationsvereinbarung ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft der Sicherheit des Landes Berlin. Die Berliner Innensenatorin Iris Spranger erläutert: »Es ist mir wichtig, die Sicherheit der Menschen in unserer Stadt in ihrem gesamten Spektrum vorzudenken und zu planen – von der Großveranstaltung, über Gefahrenlagen bis hin zu Extremwetterereignissen. Wer macht was? Wann? Wie? Wer über diese Fragen erst im Einsatz nachdenkt, verschenkt wertvolle oder gar lebenswichtige Zeit. Wir greifen daher auf eigens entwickelte Bewältigungskonzepte, Erfahrungswerte Dritter, praktische sowie theoretische Übungen und vieles mehr zurück. Mit der nun geschlossenen Kooperationsvereinbarung gehen wir gemeinsam mit der Forschung einen weiteren Schritt in die Zukunft der Sicherheit in Berlin. Durch die Stärkung des Krisenmanagements, dahingehende Simulationen und Visualisierungen sowie intelligente Algorithmen zur Erhöhung der Entscheidungs- und Reaktionsgeschwindigkeit sollen Echtlagen berechenbarer und damit beherrschbarer werden – für die Sicherheit, für die Menschen, für Berlin.«

Prof. Dr. Manfred Hauswirth, Sprecher von Fraunhofer SIRIOS und geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer FOKUS, ergänzt: »Die öffentliche Sicherheit steht vor großen Herausforderungen, sei es durch klimabedingte Extremereignisse oder auch durch die allgemein angespannte Sicherheitslage. Durch die vielfältigen Abhängigkeiten zwischen Menschen, Technik und Infrastrukturen unserer hochvernetzten Gesellschaft können z.B. Störungen oder Anschläge schnell flächendeckende Auswirkungen entwickeln, beispielsweise auf die Versorgung mit Elektrizität, Internet, Telekommunikation, Wasser und Logistik. Für die Erforschung und Simulation dieser Abhängigkeiten bündelt Fraunhofer SIRIOS in Berlin die Kompetenzen der Fraunhofer-Institute EMI, FOKUS, IOSB und IVI. Die enge Zusammenarbeit mit Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben ist in unserer Arbeit für uns von besonderer Bedeutung, da wir mit einem sehr anwendungsorientierten Anspruch forschen. Mit der Kooperationsvereinbarung rücken Sicherheitsforschung und staatliche Sicherheitsbehörden auf Berliner Landesebene noch enger zusammen.«

Im Rahmen der Kooperation sollen regelmäßig gemeinsame Workshops und Konferenzen stattfinden, forschungsrelevante Daten ausgetauscht, aber auch direkte wissenschaftliche Begleitungen von Einsatzlagen erfolgen. Ziel ist es, diese analytisch zu durchdringen und daraus unter anderem eine Test- und Demonstrationsumgebung (Lab) für komplexe Sicherheitsszenarien zu entwickeln. Aktuelle Forschungsergebnisse sollen in Zukunft im Rahmen einer von Fraunhofer organisierten Veranstaltung unter Beteiligung der Sicherheitsbehörden vorgestellt werden. Die Kooperationsvereinbarung wurde für unbestimmte Zeit geschlossen, da die Maßnahmen der Sicherheitsbehörden auch mit künftigen Entwicklungen Schritt halten und dementsprechend fortwährend weiterentwickelt werden müssen.