Windrose
Windrose Martin Abegglen/ flickr

Policy Compass-Plattform ist online

News vom 20. Juni 2016

Pressemitteilung – Mit Policy Compass ist jetzt eine Plattform online, die es allen Interessierten erlaubt, Zusammenhänge zwischen gesellschaftlichen Entwicklungen anhand von Open Data sichtbar zu machen. Die Plattform ist als Experimentierfeld gedacht. Sie soll gleichermaßen Politikern, Journalisten und Bürgern als einfaches und effektives Werkzeug dienen, um beliebige statistische Daten (z. B. aus den Open Data-Portalen der Regierungen) mit politischen oder anderen Ereignissen in Relation zu setzen und die Ergebnisse leicht verständlich zu visualisieren. Das Herstellen der Relationen und die Bewertung der Daten ist dabei dem jeweiligen Nutzer überlassen.

Policy Compass wird im 7. Forschungsrahmenprogramm (FP7) durch die Europäische Kommission gefördert und kofinanziert. In dem Projekt wird eine Plattform entwickelt, mit der mögliche Korrelationen von statistischen Daten leichter verstanden und diskutiert werden können. Die Nutzer selbst binden Daten aus Open-Data-Quellen (GovData, Europäisches Datenportal, Eurostat, u.v.m.) in den Policy Compass ein, erstellen Tabellen, Graphen und Kausalmodelle, teilen, annotieren und diskutieren diese. Die eingebetteten Werkzeuge sollen helfen, mit dem Datenmaterial zu experimentieren, um die Auswirkungen politischer Entscheidungen vielleicht auch unter neuen und ungewöhnlichen Blickwinkeln zu beleuchten und neue Zusammenhänge herzustellen.

Policy Compass ist damit ein innovatives Beispiel für das Zusammenwirken von Open Public Data, E-Partizipations-Plattformen und Kausalmodellen. Im Ergebnis soll das Policy Compass-Projekt eine effektivere Nutzung von Open Public Data in Europa bewirken. Dabei sollen politische Entscheidungsträger ebenso wie Bürger in die Lage versetzt werden, administratives Handeln von ihrem subjektiven Standpunkt aus besser beobachten, analysieren und bewerten zu können.

Zum Start beinhaltet das Portal zunächst knapp über 100 Datensätze aus unterschiedlichen Themenbereichen, die die Funktionsweise demonstrieren sollen. Interessierte sind herzlich eingeladen, mit den Werkzeugen zu experimentieren und die Datenbasis zu vergrößern sowie neue aussagekräftige Modelle zu erstellen. Der Datenbestand wird vom Projektkonsortium während der gesamten Projektlaufzeit evaluiert.

Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird vom Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS geleitet. Darüber hinaus verantwortet das Berliner Institut die Architektur der interaktiven Single Page Application auf Basis des Microservice-Ansatzes. Darüber hinaus wurde von Fraunhofer FOKUS die Anbindung an externe Datenquellen realisiert.

Weitere Projektpartner sind der Liquid Democracy e. V. (ebenfalls aus Berlin), Brunel University London (Großbritannien), ATOS S.A. (Spanien), NTUA DSSLab (Griechenland), St. Petersburg National Research University (Russische Föderation) und das Cambridgeshire County Council (Großbritannien).