Welche Kompetenzen braucht es, um beruflich souverän und handlungsfähig zu bleiben? Dies ist eine der zentralen Fragestellungen der vorliegenden und soeben erschienenen Metastudie von Fraunhofer FOKUS. Insbesondere wurde im Rahmen der Studie untersucht, welche Kompetenzen im Kontext der digitalen Transformation in Sekundärquellen benannt werden. Ziel der Studie ist es, den aktuellen Diskussionstand der Literatur und relevanten Akteure in diesem Feld zu erfassen und zu analysieren. Das schafft eine Basis für die weitere Untersuchung der veränderten beruflichen Anforderungen und Kompetenzbedarfe in den konkret zu untersuchenden Domänen.

Juliane Schmeling, Wissenschaftlerin im Geschäftsbereich Digital Public Services von Fraunhofer FOKUS und eine der Autorinnen der Studie, betont: »Kompetenzen im digitalisierten Arbeitsumfeld sind nicht unbedingt digitale, rein IT-bezogene Kompetenzen und sollten deshalb auch nicht als separates Kompetenzbündel betrachtet werden. Unsere Studie zeigt, dass insbesondere personale und nicht unmittelbar IT-bezogene Kompetenzen mit der Digitalisierung an Bedeutung gewinnen. Nicht, dass diese bisher nicht bedeutend waren, sie dürfen nur im Kontext der Digitalisierung auf keinen Fall vernachlässigt werden. Selbstorganisationsfähigkeit, Problemlösungskompetenz, soziale Kompetenzen, Orientierungskompetenz und Managementtechniken müssen im Zuge digitaler Transformation neben stark IT-bezogenen Kompetenzen unbedingt große Berücksichtigung finden.«

Die Ergebnisse der Analyse und sämtliche Quellen können in dem bereitgestellten Online-Dashboard unter https://qualifica-digitalis.fokus.fraunhofer.de/ eingesehen und anhand unterschiedlicher Filteroptionen durchsucht werden. Die Abfragen werden im Dashboard mit grafischen Visualisierungen dargestellt.

Das Projekt Qualifica Digitalis ist ein Forschungs-, Entwicklungs- und Umsetzungsprojekt des IT-Planungsrats und beschäftigt sich mit der Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Zuge der digitalen Transformation des öffentlichen Sektors erforderlich wird. Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung nach innen wie nach außen bringt Veränderungen in den Strukturen, Prozessen und Leistungen der öffentlichen Verwaltung mit sich, die durch Aus-, Fort- und Weiterbildungen aber auch entsprechende Rahmenbedingungen für ein selbstorganisiertes Lernen und Weiterbilden der Mitarbeitenden begleitet werden müssen.

Die Freie Hansestadt Bremen hat die Federführung des Projekts inne. Das Bundesinnenministerium sowie die Bundesländer Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, ausgewählte Kommunen, die Gewerkschaft ver.di und der Deutsche Beamtenbund sowie weitere Akteure aus Wissenschaft und Bildung beteiligen sich inhaltlich. Das Projekt wurde vom IT-Planungsrat initiiert.