KI in der Verwaltung auf gutem Kurs
News vom 15. Dez. 2020
Im Auftrag des Kompetenzzentrums Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer FOKUS hat das iRights.Lab eine Kurzstudie zu Best Practices beim Einsatz Künstlicher Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung mit dem Titel »KI im Behördeneinsatz: Erfahrungen und Empfehlungen« veröffentlicht. Künstliche Intelligenz (KI) erscheint als die nächste Stufe der digitalen Transformation. Dabei lauern jedoch viele Fallstricke. Wie werden diese bei aktuellen Beispielen aus der Verwaltung vermieden?
Mit künstlicher Intelligenz verbinden sich große Erwartungen ebenso wie Skepsis und tiefsitzende Befürchtungen – gerade auch beim Einsatz in der öffentlichen Verwaltung. Um hier die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, wurden in den letzten Jahren weltweit zahlreiche Strategien und Leitlinien erarbeitet. Was lässt sich daraus für den KI-Einsatz hinsichtlich Effektivitäts- und Sicherheitsanforderungen als auch mit Blick auf ethische Maßstäbe lernen?
Anhand von Fallbeispielen hat das iRights.Lab im Auftrag des Kompetenzzentrums Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer FOKUS KI-Anwendungen aus allen Bereichen der öffentlichen Leistungserbringung auf Bund-, Länder- und Kommunenebene analysiert. Entstanden ist eine systematische Bewertung der KI-Landschaft in der deutschen Verwaltung, die viele praktische Hinweise liefert, wie der KI-Einsatz unter den besonderen Erfordernissen der öffentlichen Verwaltung gestaltet werden kann. Anhand der Beispiele werden diese Gestaltungskriterien deutlich.
Inwiefern werden diese Vorgaben beim KI-Einsatz in der deutschen öffentlichen Verwaltung bereits berücksichtigt? Die Analyse zeigt, dass der KI-Einsatz in der deutschen öffentlichen Verwaltung äußerst reflektiert und unter Beachtung nachahmenswerter Leitlinien erfolgt. Die Ziele werden durch verschiedene Mechanismen sichergestellt. Unter diesen Voraussetzungen kann KI in der öffentlichen Verwaltung ihr Potenzial entfalten, während Risiken und potenzielle negative Nebenwirkungen beherrschbar bleiben.
KI schafft Innovationen
Durch KI können Prozesse beschleunigt und Mitarbeitende entlastet werden, es können aber auch gänzlich neue Anwendungen und Angebote entstehen. Ein Beispiel ist die Zustandserfassung von Autobahnen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Die Anwendung ermöglicht es erstmalig, Abschnitte vorausschauend und bedarfsgesteuert Instand zu setzen, bevor kostenintensive Langzeitschäden entstehen. Als ein Beispiel für eine schnelle Umsetzung kann der Covid-19-Chatbot des Informationstechnikzentrums Bund (ITZBund) dienen, der in kürzester Zeit unter Einbindung zahlreicher Ministerien entwickelt wurde und als Blaupause für verschiedenste Behörden und für die unterschiedlichsten Zwecke dienen soll. Die langfristige Vision ist ein personalisierter Assistent für staatliche Auskünfte gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, der eine Verschmelzung von Chatbot und der digitalen Einreichung von Formularen nach dem OZG darstellt.