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Automatisierungsansätze für digitale Therapien

News vom 14. Okt. 2020

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens bildet die Grundlage für erste Ansätze der Automatisierung von Standardabläufen und Versorgungsprozessen. Die Effizienzversprechen der Automatisierung sind allerdings divers und basieren bislang auf Einzeluntersuchungen. Fraunhofer FOKUS hat soeben eine Studie zum Stand der Praxis von Automatisierungsansätzen für digitale Therapieanwendungen veröffentlicht.

Die Studie »Automatisierungsansätze für digitale Therapien – Stand der Praxis« gibt Hinweise darauf, wo medizinische oder therapeutische Handlungen durch Automatismen unterstützt werden, um medizinische Behandlungsqualität zu verbessern oder medizinisches Personal zu entlasten.

Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Automatisierung von Therapie- und Behandlungsprozessen bereits in allen Indikationen und Anwendungsbereichen Einzug gehalten hat. Dies gilt zum Beispiel für die Kardiologie gleichermaßen wie für die Psychotherapie, Diabetologie oder auch geriatrische Anwendungen in der Pflege. In allen digitalen Therapieanwendungen lassen sich Automatismen identifizieren, die von der automatischen Erfassung der Vitaldaten bis hin zu komplexen Analysen von Versorgungsprozessen reichen. Automatismen lassen sich entlang des Therapieprozesses von der Prädiktion des Schlaganfallrisikos in der Kardiologie, über die Therapieempfehlung in der Onkologie bis hin zur Mobilisierung des Bewegungsapparats in der Neurologie finden.

Im Bereich der digitalen Therapien wurde deutlich, dass es sich bei einem Großteil der Automatismen um wenig komplexe und einfach nachvollziehbare Funktionalitäten handelt, die beispielsweise klar definierte Regeln, Schwellwerte oder Scoring-Mechanismen beinhalten. Aus technologischer Sicht scheinen die Grundlagen für komplexere Automatismen dennoch gelegt und lassen erahnen, dass Funktionalitäten aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz, die aktuell fast ausschließlich in Anwendungen für Ärzte und Therapeuten zum Einsatz kommen, in Zukunft auch vermehrt in patientenzentrierten Anwendungen zur Automatisierung von Behandlungs- und Therapieprozessen eingesetzt werden könnten.

Die Studie steht zum Download vollständig auf der Webseite des »Innovationszentrums Telehealth Technologies« zur Verfügung.