BienenCAVE: Umgebungs-Simulator mit 360° Projektion in Miniatur
News vom 26. Okt. 2020
Für Forschungszwecke des Länderinstituts für Bienenkunde in Hohen Neuendorf hat die VISCON GmbH gemeinsam mit dem Geschäftsbereich Visual Computing (VISCOM) von Fraunhofer FOKUS eine fünfseitige Simulationsumgebung für Bienen entwickelt.
Um das Verhalten von Bienen besser analysieren und erforschen zu können, verfügt das Länderinstitut für Bienenkunde seit Kurzem über einen optischen Simulator für Verhaltensexperimente an Insekten. In diesem fünfseitigen Simulator werden immersive Erlebniswelten für Bienen projiziert. Für eine Biene kann mithilfe von Projektionen aus verschiedenen Perspektiven beispielsweise der Eindruck entstehen, dass andere Bienen sie umkreisen. Es können zudem natürliche Umgebungen wie Bäume, Wiesenlandschaften und andere Lebenswelten simuliert werden.
Die Bienenforscher können verschiedene Projektions-Objekte in ihrer Gestalt, Position und Größe verändern. Die Übertragung auf die Leuchtfläche geschieht derart realistisch, dass bei der Bewegung der Objekte aus der Perspektive des Insekts ein lebensechter Eindruck entsteht und sich die Biene innerhalb der BienenCAVE annähernd natürlich verhält. Anhand der Simulationsumgebung wird es für die Bienenforscher möglich, das Paarungsverhalten der Bienenmännchen mit der Königin und andere Verhaltensweisen aus nächster Nähe zu studieren und zu verstehen.
Die Software zur Animation von bewegten Objekten auf der Rundum-Bildfläche wurde von den FOKUS-Forschern auf die speziellen Anforderungen der BienenCAVE angepasst. Die 360°-Projektions-Software des FOKUS kommt an anderen Einsatzorten beispielsweise in Planetarien und Kuppelkinos zum Einsatz. Die Firma VISCON GmbH hat im Rahmen dieses Projekts den gesamten Hardware-Aufbau in Form von Projektoren, Umlenkspiegeln, dem Gerüst und Gestell für die CAVE, den kubischen Projektionsflächen und der Rechner-Architektur entworfen und aufgebaut.
Die BienenCAVE ist am Forschungs-Standort Hohen Neuendorf im Einsatz. Im Zusammenhang mit Forschungs- und Züchtungsarbeiten werden vom Länderinstitut für Bienenkunde ca. 300 Bienenvölker gehalten. Das Institut wird durch die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen projektgebunden gefördert. Die Mitglieder des Vereins setzen sich aus den Vertretern der beteiligten Länder sowie Repräsentanten der Imkerverbände und Forschung zusammen.