Projekt Urban.KI

Wie Kommunen KI erfolgreich einsetzen – Whitepaper zeigt praxisnahe Wege

Wie gelingt der Einstieg in die Künstliche Intelligenz (KI) auf kommunaler Ebene? Antworten liefert das neue Whitepaper »Mit KI von Daten zu Taten in Ihrer Kommune – Der Weg von der Theorie zur Praxis«. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS sowie des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme FOKUS bieten einen praxisnahen Einblick in reale KI-Anwendungsbeispiele und erläutern die zugrundeliegenden Technologien. Veröffentlicht wird das Whitepaper im Rahmen von »URBAN.KI«, ein Projekt von »Gelsenkirchen – Die vernetzte Stadt«, welches Kommunen beim Einsatz von KI unterstützt.

Im Projekt »URBAN.KI« bauen Projektpartner aus Forschung und öffentlicher Verwaltung seit 2024 eine zentrale Anlaufstelle für Kommunen in Deutschland im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) auf. Das Ziel: Die Entwicklung smarter, innovativer und nachhaltiger Kommunen mit Hilfe von KI. Das neue Whitepaper gibt einen umfassenden Überblick über Chancen, Herausforderungen und konkrete Anwendungsfälle in Städten und Landkreisen und ist ab sofort kostenfrei zum Download verfügbar.

Das Fraunhofer IAIS und das Fraunhofer FOKUS begleiten das Projekt wissenschaftlich und methodisch, setzen Use Cases mit um und bündeln ihre Erfahrungen und Know-how in der Publikation. »Wir wollen Kommunen motivieren und unterstützen, KI nicht nur als abstrakte Technologie zu verstehen, sondern als Werkzeug für ihre alltäglichen Herausforderungen«, sagt Co-Autorin Marion Borowski, Senior Projektmanagerin am Fraunhofer IAIS. »Im Whitepaper stellen wir unter anderem Anwendungsfälle aus verschiedenen Bereichen vor – von der Stadt- und Mobilitätsplanung über Klimaschutz bis hin zu Verwaltungsprozessen und Bürgerbeteiligung.«

 

131 Projektideen aus Kommunen deutschlandweit

Im Zuge des Projektes, das von dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert wird, entwickelten bundesweit 98 interessierte Kommunen zunächst insgesamt 131 Projektideen rund um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, von denen schließlich 64 Anwendungsfälle tiefer ausgearbeitet und als finale Steckbriefe eingereicht wurden. Die Ideen lassen sich in sieben technische Kategorien einordnen: von KI-gestützter Datenanalyse und Optimierung über intelligente Geodatenanalyse bis hin zu Chat- und Sprachassistenten.

Lösungen werden Open Source bereitgestellt

Im Whitepaper werden unter anderem die Workshops vorgestellt, in denen URBAN.KI-Fachleute teilnehmende Akteure aus den Kommunen bei der Ausarbeitung ihrer Projektideen unterstützten. Außerdem flossen zahlreiche reale Use Cases in das Paper ein, etwa aus dem Kreis Recklinghausen, wo im Bereich »KI für Stadtplanung & (geo-)datenbasierte Infrastrukturen« KI-Modelle zur automatischen Erkennung und Unterscheidung von Oberflächenarten wie Gebäuden, Solaranlagen und Gründächern entwickelt werden. Im Innovationsbereich »KI für Verwaltungsprozesse & Bürgerbeteiligung« konzentriert sich die Stadt Leipzig darauf, ausgewählte Geodaten der Kommune über einen KI-Chatbot zugänglich zu machen. Und im Querschnittsbereich »IT-Sicherheit, Datenschutz & Vertrauenswürdigkeit« wird in der Stadt Solingen eine modulare KI-Sicherheitsplattform entwickelt, die eine automatisierte Bewertung der IT-Sicherheitslage kommunaler Infrastrukturen ermöglicht.

»Ein zentrales Vorhaben von URBAN.KI ist es, die entwickelten Lösungen anderen Kommunen bereitzustellen«, sagt die Fachgruppenleiterin Nadja Menz vom Fraunhofer FOKUS. Bis Ende 2025 werden daher neun Anwendungsfälle prototypisch umgesetzt, deren Ergebnisse als Open Source Software (OSS) über die OpenCode-Plattform der Bundesregierung veröffentlicht werden. Darüber hinaus fördert die Arbeits- und Entwicklungsgemeinschaft (AEG) den kontinuierlichen Austausch zwischen Kommunen, Wissenschaft und Wirtschaft.

Am 11. Juli 2025 findet ein begleitendes Webinar über das »NEGZ – Kompetenznetzwerk Digitale Verwaltung« statt, bei dem ein Fraunhofer-Team das Whitepaper vorstellen und zentrale Erkenntnisse diskutieren wird. Mitarbeitende von Kommunen haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen, sich zu vernetzen und mehr über die nächsten Schritte im Projekt URBAN.KI zu erfahren. 

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