Deutschland-Index der Digitalisierung 2025 veröffentlicht

Viele Wege, ein Ziel

Auf dem Zukunftskongress Staat & Verwaltung wurde heute der neue Deutschland-Index der Digitalisierung 2025 vorgestellt. Die aktuelle Studie des Kompetenzzentrums Öffentliche IT (ÖFIT) des Fraunhofer FOKUS beleuchtet detailliert den Stand und die Entwicklung der Digitalisierung in den bundesdeutschen Ländern – mit einem besonderen Fokus auf Fortschritte im Bereich der digitalen Infrastruktur, dem digitalen Alltag und der digitalen Verwaltung.

FOKUS-Mitarbeitende und Teilnehmer auf dem Podium
© Fraunhofer FOKUS / Michel Koczy
Die Vorstellung des Deutschland-Index vom Kompetenzzentrum ÖFIT des Fraunhofer FOKUS auf dem »Zukunftskongress Staat & Verwaltung«: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Peter Parycek (Fraunhofer FOKUS), Ministerin Dörte Schall (Rheinland-Pfalz), Dr. Uda Bastians (Deutscher Städtetag), Nicole Opiela (Fraunhofer FOKUS) und Staatssekretär Dr. Markus Richter (BMDS).

Seit 2017 verfolgt der Deutschland-Index der Digitalisierung die Entwicklungen in zentralen Bereichen der digitalen Transformation und bietet einen wichtigen Überblick über die Digitalisierung in den bundesdeutschen Ländern. Anhand von über 40 Kennzahlen aus den Bereichen Infrastruktur, Verwaltung und Gesellschaft wird die Digitalisierung auf Länderebene dargestellt. Neben frei zugänglichen Datenquellen wurden hierfür erneut 300 kommunale Webportale untersucht sowie eine deutschlandweite, repräsentative Bevölkerungsbefragung mit mehr als 5800 Personen im Oktober und November 2024 durchgeführt.

In diesem Jahr wurde erstmalig auch die Nutzung und Bewertung von Künstlicher Intelligenz (KI) untersucht. Dabei zeigt sich, dass die Mehrheit der Internetnutzenden Generative KI (noch) nicht einsetzt. Wenn Generative KI genutzt wird, dann vor allem für berufliche oder Ausbildungszwecke. Die Auswirkungen von KI auf die Gesellschaft werden dabei tendenziell eher negativ gesehen. Weitere Ergebnisse der 2025er-Ausgabe zeigen: Die Digitalisierung schreitet in vielen Bereichen sichtbar voran, es bestehen jedoch weiterhin erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern.

»Mit dem Deutschland-Index unterstützen wir evidenzbasiert die weitere Entwicklung digitalpolitischer Maßnahmen auf allen Ebenen der Verwaltung«, so Prof. Dr. Peter Parycek, Leiter des Kompetenzzentrums Öffentliche IT (ÖFIT). »Hierfür identifizieren wir als Kompetenzzentrum ÖFIT Stärken und Schwächen, machen Wechselwirkungen deutlich und ermöglichen, die Wirkungen von Digitalstrategien zu bewerten. Als Teil des Fraunhofer FOKUS können wir darauf aufbauend auch konkrete Maßnahmen zur Implementierung digitaler Lösungen begleiten.«

Wichtige Ergebnisse des Deutschland-Index der Digitalisierung 2025

Infrastruktur:

  • Das 5G-Netz ist stark ausgebaut worden (zwischen 90 % und 100 % der Fläche je Land, 2022 waren es zwischen 58 % und 99 %), die Länder haben sich angeglichen.
  • Das Ziel, bis Ende 2025 die Hälfte aller Haushalte mit Glasfaser zu versorgen, ist erreichbar, jedoch bestehen große Unterschiede zwischen den Ländern.
  • Mit einem neuen »Gerechtigkeits-Index« wird erstmals sichtbar, wie gleichmäßig der Glasfaserausbau innerhalb eines Landes erfolgt.

Digitales Leben:

  • Telemedizin wird zunehmend genutzt (zwischen 5 % und 20 % der Internetnutzenden je nach Land).
  • Online-Engagement nimmt wieder zu – z. B. Mitarbeit an Open Source oder Wikipedia.
  • Rückgänge u. a. bei Datensicherung und Kompetenzen.
  • Nutzung von Generativer KI variiert stark (zwischen 36 % und 60 % je nach Land). 

Digitale Verwaltung:

  • Deutlich mehr Onlineverwaltungsleistungen sind verfügbar, der Anteil der Nutzenden stagniert hingegen.
  • Basiskomponenten wie eID, E-Payment und Chat werden von immer mehr Bürgerinnen und Bürgern genutzt.
  • Kommunale Onlineangebote werden weiterhin positiv bewertet. Es gibt aber Verbesserungsbedarf bei der Verknüpfung zwischen Verwaltungsebenen.

Gesamtbewertung:

Der Deutschland-Index der Digitalisierung berechnet anhand gewichteter Kennzahlen, wie sich die Digitalisierung in den Themenfeldern entwickelt. 2025 erreicht Deutschland dabei insgesamt einen Wert von 55,9 Punkten – ein Anstieg um 4,4 Punkte im Vergleich zu 2023. An der Spitze liegt erneut Hamburg mit 63,1 Punkten gefolgt von Nordrhein-Westfalen, Berlin und Bayern.

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