Einbruchspraevention
Einbrechern einen Schritt voraus per MehrWetter-App und KATWARN shutterstock/ Yuliia D

»Einbruchsradar« für Nordrhein-Westfalen per MehrWetter-App und KATWARN

News vom 27. Nov. 2020

Ab dem 25. November 2020 informiert die nordrhein-westfälische Polizei die Bürgerinnen und Bürger per App über Einbruchsgeschehen in ihrer Nachbarschaft. Die Anwendung liefert Informationen zu früheren Taten sowie auf dieser Basis Prognosen zu Einbruchswahrscheinlichkeiten. Darüber hinaus beinhalten die Apps wichtige Präventionshinweise. So können sich die Nutzerinnen und Nutzer darüber informieren, wie sie ihre Wohnungen besser vor Einbrechern sichern und werden an die regionalen Beratungsstellen der Polizei verwiesen. Der Service für Smartphone-Apps wurde vom Geschäftsbereich Öffentliche Sicherheit (ESPRI) des Fraunhofer-Institutes FOKUS in Kooperation mit der Provinzial-Versicherung und der nordrhein-westfälischen Polizei entwickelt und ist in die bereits etablierten Wetter- bzw. Warn-Apps »MehrWetter« und »KATWARN« integriert.

»Die Bürgerinnen und Bürger sollen sich über das Risiko in ihrer Nachbarschaft informieren können. Das schärft die Sinne und beugt vor. Nur wer sich einer Gefahr bewusst ist, kann sich davor schützen«, sagte Minister Herbert Reul.

Auch wenn die Zahl der Wohnungseinbrüche in Nordrhein-Westfalen in den letzten Jahren kontinuierlich sinkt – laut polizeilicher Kriminalstatistik 2019 auf zuletzt rund 27.000 – ist ihre Bekämpfung immer noch ein Schwerpunkt der Polizei. »Ein Einbruch ist für die Opfer oft ein sehr belastendes Erlebnis. Häufig ist ihr Sicherheitsgefühl erschüttert, mit gravierenden psychischen Folgen. Deshalb dürfen wir uns nicht auf den guten Zahlen ausruhen, sondern müssen weiter dranbleiben«, so Reul.

Die Prognose kommt in der Regel als Push-Mitteilung an jedem Montag für die vorab vom User in den Apps festgelegten Orten, sofern temporär und regional eine erhöhte Einbruchswahrscheinlichkeit prognostiziert wurde, und hat eine Gültigkeit von einer Woche. Auf einer Stadtkarte in der MehrWetter-App erfolgt zudem die Darstellung der zurückliegenden Tatorte. Die Darstellung beinhaltet jedoch nur die grobe Verteilung der Tatorte, sodass keine Rückschlüsse auf konkrete Adressen möglich sind. Diese »Heatmap« wird einmal im Monat aktualisiert.

Zunächst sind die Funktionen der Apps örtlich auf den Zuständigkeitsbereich der 16 Kriminalhauptstellen der nordrhein-westfälischen Polizei begrenzt. Dazu zählen die Polizeipräsidien Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Köln, Krefeld, Mönchengladbach, Münster, Recklinghausen und Wuppertal.

Ziel der Software ist es, die Prävention weiter zu stärken und die Bevölkerung mit einem modernen Ansatz für das Thema Einbruchsdiebstahl zu sensibilisieren. Auf diese Weise wird das bereits bestehende Angebot der polizeilichen Kriminalprävention sinnvoll ergänzt.

Die KATWARN- und die MehrWetter-App sind kostenlos im App Store und im Google Play Store verfügbar und bieten Warn- sowie Wettermeldungen für ganz Deutschland. Die erste Einbruchsprognose wird am 30. November 2020 versendet.


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