Im Oktober 2016 nahm der hochdynamische Fahrsimulator am Institut für Kraftfahrzeuge (ika) an der RWTH Aachen seinen Betrieb auf. Fraunhofer FOKUS hat die Projektions-Software des Simulators entwickelt.

Ein leichtes Ruckeln des Sitzes begleitet unsere Fahrt über die Autobahn. Auf der linken Spur überholt ein Lastwagen. Unser Auto ist mit einem automatischen Abstandshalter ausgestattet, der uns in sicherem Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug hält. Plötzlich leuchten rote Bremslichter auf und unser Auto bremst automatisch ab. Wir werden in den Sicherheitsgurt gedrückt und spüren, wie sich unser Puls beschleunigt. Solche Situationen kennen wir aus dem Alltag im Straßenverkehr. Jetzt lassen sie sich auch reproduzierbar im Fahrsimulator an der RWTH Aachen erleben. Der Simulator wird für die Fahrzeugentwicklung, insbesondere im Bereich des autonomen Fahrens, genutzt.

Die im Simulator verbaute Projektionstechnik sorgt dafür, dass sich die Nutzer wie im realen Leben fühlen. Auf einer sphärischen Leinwand werden Bilder von acht WUXGA-Projektoren (Barco F22) zu einem 360° Bild zusammengesetzt. Dies übernimmt die von Fraunhofer FOKUS entwickelte Projektions-Software: Mithilfe von Warping, Blending und Projektor-Autoaligment werden die Bilder der einzelnen Projektoren so angepasst, dass sie sich ohne sichtbaren Übergang aneinanderfügen und ein nahtloses Bild entsteht. Die Technik ist nötig, da die Form des Bildschirms – in diesem Fall eine spärische Fläche mit einem Durchmesser von sieben Metern – zu Verzerrungen in den projizierten Bildern führen würde.