PsychoKat

Bewältigung Psychosozialer Lagen in Krisen und Katastrophen

01. Jan. 2022 bis 31. Dez. 2024

Krisen und Katastrophen wie die Corona-Pandemie oder das Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz können nicht nur Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit haben, sondern auch das psychosoziale Wohlbefinden von Betroffenen langfristig negativ beeinflussen. Aber bereits das Vorprojekt »Psychosoziales Lagebild der Bevölkerung während der Corona-Pandemie« (LaBeCo) zeigte, dass in der Corona-Krise wenig systematisierte Informationen zum psychosozialen Zustand der Bevölkerung vorliegen. Das Forschungsvorhaben »Bewältigung Psychosozialer Lagen in Krisen und Katastrophen« (PsychoKat) untersucht deshalb die psychosozialen Folgen von Krisen und Katastrophen auf einer breiteren Ebene und will ein langfristiges psychosoziales Lagebild der Gesellschaft generieren. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert

Die gewonnenen Erkenntnisse der im Forschungsprojekt erhobenen und analysierten Daten der Angebotsstrukturen des DRK, wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Bereich des Hilfesuchverhaltens der Bevölkerung in psychosozialen Krisen und Katastrophen sowie bundesweite Daten über das psychosoziale Lagebild in Deutschland fließen in eine eigens entwickelte multifunktionale Informationsplattform, welche von Fraunhofer FOKUS erstellt wird und eine Rechercheplattform sowie ein interaktives Dashboard umfasst.

Die Datensätze werden z.B. für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK als Rechercheergebnisse nach Relevanz sortiert zugänglich gemacht. Dies schafft einen kontextbezogenen Überblick nicht nur über den Stand der Forschung, sondern auch über die vorhandenen Werkzeuge zur Dokumentation der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) und zur Erhebung von psychosozialen Indikatoren. Eine zusätzliche Visualisierungs-Komponente in Form eines interaktiven Dashboards ermöglicht zusätzliche Auswertungen nach Zeitverlauf, demographischen und geografischen Daten, regionale Kontextdaten, epidemiologischen oder sozioökonomischen Kennzahlen usw. Die Nutzerinnen und Nutzer können damit spezifische Fragestellungen verfolgen und relevante Zusammenhänge entnehmen bzw. interpretieren.

Um eine zukünftig bessere Datenharmonisierung und Abmilderung von Medienbrüchen zu evaluieren, wird Fraunhofer FOKUS die Machbarkeit der maschinellen Verarbeitung handgeschriebener Einsatzprotokolle mittels Scans oder Fotografien für den Praxiseinsatz erproben. Als Grundlage dafür entwickeln die Freie Universität Berlin und das Deutsche Rote Kreuz im Projekt ein »standardisiertes digitales PSNV-Einsatzprotokoll«.