​IPv6

Profile für die öffentliche Verwaltung

01. Apr. 2014 bis 31. März 2015

Die öffentliche Verwaltung in Deutschland muss auf das IPv6-Protokoll umstellen, um die Erreichbarkeit von Diensten für Behörden und Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. In diesem Projekt wurden beispielhafte Migrationen durchgeführt, um Verwaltungen den Einstieg in konkrete Migrationsprojekte zu ermöglichen.

Thematischer Hintergrund

Das bisherige Internet-Protokoll Version 4 (IPv4) bildet die wichtigste technische Grundlage des Internets. IPv4 benutzt 32-Bit-Adressen, wodurch es auf vier Milliarden eindeutige IP-Adressen begrenzt ist. Das rasche Wachstum des Internets durch immer mehr vernetzte Geräte (z. B. Fernseher, Smartphones und Sensoren) führt heute zu einer Adressenknappheit. Diese soll durch die Umstellung auf das Nachfolge-Protokoll IPv6 gelöst werden. IPv6 benutzt 128-Bit-Adressen und erweitert den Adressraum auf 340 Sextillionen (also 2^128 ) Adressen.

In den kommenden Jahren wird daher auch die Einführung von IPv6 für die öffentliche Verwaltung in Deutschland zwingend, um die Erreichbarkeit von Diensten für Behörden und Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. IPv6 bietet die Chance zur Konsolidierung gewachsener Infrastrukturen, auf Basis eines einheitlichen und eindeutigen Adress-Schemas für Bund, Länder und Kommunen. Die strukturierte Einführung von IPv6 verspricht auch in Zukunft leistungsfähige und sichere Kommunikation in und mit der öffentlichen Verwaltung.

Bisher lagen zu Einführung und Betrieb von IPv6 europaweit kaum praktische Erfahrungen vor. Das Forschungsprojekt »IPv6-Profile für die öffentliche Verwaltung« hat nun die Herausforderungen analysiert und Lösungen erarbeitet. Das Projekt ist in ein koordiniertes Vorgehen des BMI und des BVA zum Thema IPv6 eingebettet. Projektpartner sind Fraunhofer FOKUS als Experte für »One-Stop-Government« sowie die Unternehmen Cassini und BearingPoint.

Projektergebnisse

Das nun vorliegende IPv6-Profil enthält Empfehlungen zu Anforderungen an IT-Komponenten, welche IPv6-Standards mindestens einzuhalten sind, um die Interoperabilität sicherzustellen und Investitionen in neue Geräte zu schützen. Im Forschungsprojekt wurden beispielhafte Migrationen innerhalb einer ÖV-Musterarchitektur durchgeführt. Die Ergebnisse und Empfehlungen sind in einem Migrationsleitfaden nachzulesen. Abgerundet wird das verfügbare Informationsmaterial durch Workshop-Module, mit denen der Einstieg in konkrete Migrationsprojekte vor Ort sofort beginnen kann.