Vernetzung zum Anfassen

Führungen durch die Labore von Fraunhofer FOKUS

Am Vorabend der Konferenz kamen rund 40 Teilnehmende zur Laborführung bei Fraunhofer FOKUS. An drei Stationen – dem Graphic Lab, Safety Lab und dem Smart Mobility Lab – konnten sie mehr über aktuelle Forschungsprojekte erfahren und die FOKUS-Wissenschaftler kennenlernen.

Im Graphic Lab des Geschäftsbereiches »Visual Computing« warteten spannende Technologien zum Thema Visualisierung, Tracking und Interaktion auf die Gäste. Wer einmal live in der virtuellen Welt unterwegs sein wollte, konnte dies mithilfe von VR- und Holographie-Brillen ausprobieren. Basis für alle Anwendungen des Geschäftsbereichs »Visual Computing« sind intelligente Algorithmen. Die entwickelten Anwendungen werden heute bereits in Planetarien, Themen- und Eventparks sowie bei Projekten wie z.B. zur Erkundung des Meeresbodens eingesetzt.

Die nächste Station der Labortour war das Safety Lab des Geschäftsbereichs »Vernetzte Sicherheit«. In diesem Labor sind praxisnahe Beispiele aus den Bereichen öffentliche Sicherheit und vernetzte Leitstellen zu sehen. Am Beispiel eines Unwetters über Berlin konnten die Gäste erfahren, wie Rettungskräfte bei einem solchen Gefahrenszenario für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen. Das bekannteste Projekt von FOKUS im Bereich Sicherheit ist »KATWARN«, ein kostenloses Warnsystem das bereits über drei Millionen Menschen in Deutschland nutzen. In Notfallsituationen, wie beispielsweise einem Unwetter, einem Unfall in einer nahegelegenen Chemiefabrik oder einem Großbrand, können mithilfe des Systems Betroffene gezielt gewarnt werden. Die Nutzer werden dann beispielsweise dazu aufgefordert, die Fenster zu schließen und in ihren Wohnungen zu bleiben.

Im Smart Mobility Lab konnten die Besucher der vernetzen Fahrt mit einem Fahrzeug zuschauen. Dabei kommunizieren die Fahrzeuge untereinander und mit der Straßeninfrastruktur. Die direkte Kommunikation mit einer Baustelle oder Lichtsignalanlagen ermöglicht die Fahrer und Fahrerinnen vor gefährlichen Situationen und Unfällen zu warnen. Auch weiß das Fahrzeug durch die Kommunikation mit einer smarten Ampel, wann diese beispielsweise demnächst auf Rot springt. Seit zehn Jahren forscht FOKUS an dieser Fahrzeug-zu-X-Kommunikation. Auf zwei der größten Testbeds Deutschlands werden in Berlin verschiedene Kommunikationstechnologien ausprobiert und erforscht. Gezeigt wurde auch die Technik, die sich in der Tiefgarage von FOKUS befindet. Durch die Erfassung mit Kameras und Laserscannern wissen die Forscher ganz ohne GPS und auf den Zentimeter genau, wo sich die Autos in der Tiefgarage bewegen oder parken. Damit kann beispielsweise den Fahrer zu seinem Parkplatz navigiert werden oder in Zukunft das Fahrzeug automatisiert und tele-operiert zum nächsten freien Parkplatz fahren.