MUSE

01. Juli 2010 bis 30. Juni 2012

Das Projekt MUSE (Multicore-Architektur zur Sensor-basierten Positionsverfolgung im Weltraum) will die Positionierung von Raumfahrzeugen verbessern. Im Rahmen des Projekts untersuchte Fraunhofer FOKUS, inwieweit modernste Multicore-Prozessoren für die Auswertung von Sensordaten im Weltraum geeignet sind und wie eine entsprechende Rechnerarchitektur aussehen müsste.

Neben der Steuerungshardware wird in MUSE vom Geschäftsbereich VISCOM ein optischer Positionssensor entwickelt, der in einem realen Raumfahrzeug mit anderen Sensoren (z. B. Radar oder laserbasierter Entfernungsmessung, LIDAR) kombiniert werden würde. Mithilfe des Positionssensors wird das aktuelle Bild von bis zu drei Kameras mit vorab gespeicherten Bildinformationen der geplanten Landestelle verglichen. In einer Trainingsphase wird mittels vorhandener Bilddaten (2D und digitales Höhenmodell) sowie FERN Classifiern ein Modell der Landestelle erstellt. Während des Landeanflugs werden die aktuellen Kameradaten mithilfe des FAST-Feature-Erkennungsverfahren mit dem Modell der Landestelle verglichen und die Flugbahn entsprechend korrigiert. Das Verfahren wird durch einen Vergleich des gespeicherten mit dem aktuellen Kamerabild zusätzlich abgesichert. Darüber hinaus kann mittels zweier Kameras ein Stereobild erstellt werden, mit dem sowohl der Abstand zur als auch die Beschaffenheit der Landeoberfläche ermittelt werden kann. Alle Algorithmen laufen bei Bedarf redundant und werden so parallelisiert, dass alle acht Cores der Hardware optimal ausgenutzt werden.

Das Projekt wird von der Raumfahrt-Agentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie gefördert.