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Das heutige Internet wird sich radikal ändern müssen: Hin zu einer Art riesiger Ökologie hochgradig verteilter, alles durchdringender, kommunikationsintensiver Dienste. Diesen Diensten wird es möglich sein das von ihnen benötigte Wissen selbstständig zu entdecken und zu organisieren um Verständnis für den generellen Kontext (z.B. physisch, technologisch, sozial, benutzer- oder anfragespezifisch), innerhalb dessen sie agieren, zu entwickeln. Sie sollten auch in der Lage sein ihre Funktionsweise eigenständig anzupassen um bestmöglich in jeder Situation handeln zu können, dabei immer im Sinne der Benutzer aber möglichst ohne menschliche Intervention.
Diese Eigenschaften werden zu einer ganzen Bandbreite neuer Verhaltensweisen führen, von denen viele heutzutage unmöglich oder zumindest höchst unpraktisch wären. Wir denken, dass es zukünftigen Generationen von Kommunikationsdiensten möglich sein wird unsere Interaktion mir der physischen Welt zu verbessern, in dem sie uns mit gerade benötigten Umgebungsinformation versorgen oder diese Informationen selber ausnutzen um ihr eigenes Verhalten zu optimieren. Solche neuen Dienste werden den sozialen Kontext, in welchem sie verwendet werden, erkennen und ausnutzen um unsere sozialen Beziehungen fördern, sei es zum puren Spaß oder im Kontext einer geschäftlichen Transaktion. Viele potentielle Interaktionsmöglichkeiten können derzeit schlichtweg aus Mangel an Informationen nicht wahrgenommen werden.
Obwohl die Erhebung und Verwendung solcher Informationen Überlegungen bezüglich Sicherheit und Privatsphäre aufwirft, kann eine vorsichtige Ausnutzung eine Menge wertvoller Möglichkeiten eröffnen.
Diese Vision in die Realität zu überführen ist eine große Herausforderung. Wir müssen eine gründliche Reflektion über unsere Art verteilte Systeme und Anwendungen zu entwickeln und einzusetzen vornehmen, beispielsweise mit dem Ansatz Dienste als eine Art Ökosystem aufzufassen und es ihnen zu ermöglichen zum Wohl des Benutzers zu wachsen und zu gedeihen.
Es ist allerdings zu erwähnen, dass ein Streben nach dieser Vision nicht nur eine Notwendigkeit dafür ist Konsumenten eine bessere Dienstqualität zu ermöglichen, sondern dass es auch für Dienstanbieter und Systemverwalter ein notwendiger wirtschaftlicher Schritt ist. Tatsächlich fordern zunehmend unzuverlässigere Transportmechanismen, Endgeräte und Dienstknoten (verursacht durch steigende Dezentralisierung und Mobilität), sowie die Dynamik und Vielseitigkeit von Kommunikationssystemen und Dienstzugriffsmöglichkeiten, ein Überdenken des traditionellen, schichtorientierten Kommunikationsmodells.
So schwierig diese Herausforderung auch sein mag, das hauptsächliche Ziel von CASCADAS (Componentware for Autonomic Situation-Aware Communications And Dynamically Adaptable Services) ist es den Nachweis zu führen, dass dieser Ansatz möglich und fruchtbar ist. In der Tat zielt das im Januar 2006 gestartete und von der Europäischen Union finanzierte Projekt auf die Definition eines allgemeinen Paradigmas zur Entwicklung autonomer und situationsbewusster Kommunikationsdienste und auf eine Vorführung der Machbarkeit durch die Entwicklung entsprechender Werkzeuge und Demonstratoren.