Converge
Die kooperative Straßeninfrastruktur identifiziert einen Falschfahrer; der Fahrer sowie bedrohte Verkehrsteilnehmer in unmittelbarer Umgebung erhalten in Sekundenbruchteilen einen Warnhinweis. Converge

CONVERGE  stellt erste Forschungsergebnisse für vernetzten Straßenverkehr vor

News vom 24. Juni 2015

Das staatlich geförderte Forschungsprojekt CONVERGE hat sich drei Jahre mit den technischen und operativen Rahmenbedingungen einer offenen Architektur für die Kommunikation von Fahrzeugen mit der Verkehrsinfrastruktur, Diensteanbietern oder anderen Fahrzeugen befasst. Heute hat das Projekt seine Ergebnisse präsentiert.

Mit der Forschungsarbeit hat CONVERGE eine Basis für die Organisation und den Betrieb eines Car2X-Systemverbundes geschaffen, in dem Fahrzeuge mit anderen Fahrzeugen, Diensteanbietern oder mit Komponenten der Verkehrsinfrastruktur sicher kommunizieren können. Bei der Präsentation der CONVERGE-Ergebnisse sagte Projektkoordinator Horst Wieker: „Nur wenn es gelingt, verschiedene Kommunikationssysteme wie WLAN, Mobilfunk und Rundfunk zu verknüpfen, können wir Informationen über das Verkehrsgeschehen optimal nutzen.“

Aufbauend auf den bisherigen Entwicklungen und Erfahrungen im Bereich Sicherheit von Vehicle-2-X Systemen, hat Fraunhofer FOKUS für CONVERGE an einer multimodalen Sicherheitslösung gearbeitet. Innerhalb des Projektes wurde so eine über alle eingesetzten Kommunikationsmedien (ITS G5, 2G/3G/LTE, Wi-Fi) wirkende Sicherheit implementiert, um beim Austausch von sensiblen Daten Authentizität, Integrität und Vertraulichkeit zu garantieren. Darüber hinaus hat FOKUS ein Service Directory und ein Konzept zur themenbasierten Nachrichtenverbreitung über Mobilfunk beigesteuert.

Effizienz im Straßengüterverkehr, schnelle Falschfahrerwarnung und andere situationsrelevante Informationen

Eines von vielen möglichen Anwendungsszenarien bei CONVERGE ist die Falschfahrermeldung: Die kooperative Straßeninfrastruktur identifiziert einen Falschfahrer; der Fahrer sowie bedrohte Verkehrsteilnehmer in unmittelbarer Umgebung erhalten in Sekundenbruchteilen einen Warnhinweis, zum Beispiel auf ihr Smartphone oder auf den Navigationsbildschirm.

Nach dem Vorbild des Internet strebt CONVERGE eine Architektur an, die es beliebig vielen und gegebenen-falls wechselnden Content- und Serviceprovidern ermöglicht, in einem geschützten Verbund zu interagieren und Informationen bedarfsgerecht zu verbreiten. Dabei gehe es nicht allein um Hinweise auf Gefahren betonte Horst Wieker: „Wenn man Staumeldungen mit der geplanten Route eines Lkw und der aktuellen Belegung von Lkw-Parkplätzen intelligent vernetzt, lassen sich Gütertransporte besser routen. Das vermeidet Verzögerungen an den Laderampen und unterstützt zudem die Fahrer dabei, ihre gesetzlich vorgeschriebenen Pausenzeiten einzuhalten.“

Servicevielfalt nach Internet-Vorbild

Zur Vorbereitung von national und international anerkannten Standards für die V2X-Architektur hat CONVERGE zahlreiche Serviceanbieter, Verkehrsleitzentralen, Straßeninfrastruktur- und Mobilfunkbetreiber, Automobilhersteller und Zulieferer, IT-Dienstleister sowie Hochschulen und Forschungsinstitute eingebunden. Um die Anforderungen an den Datenschutz zu erfüllen, hat CONVERGE ein integriertes IT-Sicherheitskonzept entwickelt, das die Daten der Nutzer (z. B. Bewegungsdaten) schützt und eine hohe Qualität der internen und externen Dienstleistungen sicherstellen kann.