Katwarn-Pressemeldung
Matthias Heyde/ Fraunhofer FOKUS

KATWARN startet Update mit Verband der Gehörlosen

News vom 07. Jan. 2015

Pressemitteilung – Begleitet von einer Testphase des Gehörlosenverbands startete das Bevölkerungswarnsystem KATWARN ein System-Update: Nutzer erhalten nun im Gefahrenfall mehr Übersicht, um Maßnahmen für ihre Sicherheit zu ergreifen oder ihre Mitmenschen zu informieren. Außerdem gibt es die Smartphone-App neben iPhone und Android Phones jetzt auch für Windows Phones.

Ob Sirene, Lautsprecherhinweise oder Radiodurchsage: Fast alle Warnsysteme sind akustisch und damit für gehörlose Menschen nicht nutzbar. Aber auch für Hörende sind rein akustische Warnungen zum Beispiel bei geschlossenen Fenstern mit moderner Isolierung problematisch. Warnungen mit Text- oder Bildinformationen können daher im wahrsten Sinne des Wortes Leben retten. KATWARN wurde von Fraunhofer FOKUS im Auftrag der öffentlichen Versicherer Deutschlands entwickelt und steht bereits seit 2012 kostenlos als Smartphone-App allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Ein Update des Systems bietet nun mehr Bildinformationen und Übersichtsfunktionen und wird in einer Testphase vom Landesverband Bayern der Gehörlosen e.V. begleitet.

»Wir wollen in diesem Zeitraum gemeinsam mit den Fraunhofer-Forschern untersuchen, wie die KATWARN-Warnungen von gehörlosen Menschen wahrgenommen werden und welche Funktionen noch sinnvoll wären«, so Markus Meincke, der als Beauftragter für technische Kommunikation den Deutschen Gehörlosen-Bund e.V. und den Landesverband Bayern der Gehörlosen e.V. vertritt. Das kostenlose KATWARN-System sendet per App oder alternativ per SMS und E-Mail ortsbezogene Warnungen auf das Mobiltelefon der angemeldeten Nutzer. In das jetzige Update sind vor allem die allgemeinen Rückmeldungen der letzten Jahre eingeflossen, wie zum Beispiel eine erweiterte Auswahl der zu warnenden Orte, Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes bereits ab Stufe rot sowie eine verbesserte Übersicht, welche offiziellen Einrichtungen am Standort des Nutzers an KATWARN angeschlossen sind. »Technisch ist noch viel mehr möglich. Wir müssen nur priorisieren, was den Menschen im Gefahrenfall wirklich hilft. Für uns sind die Rückmeldungen der Nutzer daher sehr wichtig«, so Daniel Faust, Projektleiter beim Fraunhofer FOKUS.

»Die öffentlichen Versicherer als Partner der Feuerwehren finanzieren dieses moderne Bevölkerungswarnsystem, um möglichst alle Teile der Bevölkerung zu erreichen«, sagt Dr. Klaus Zehner, Vorstandsmitglied der SV SparkassenVersicherung für die öffentlichen Versicherer.

Gleichzeitig mit dem System-Update wird die KATWARN-App neben iPhone und Android Phones erstmals auch für Windows Phones freigeschaltet. »Für Microsoft ist das Thema Barrierefreiheit von großer Bedeutung und die steigenden Nutzerzahlen des Windows Phones stellen sicher, dass KATWARN immer mehr Menschen erreichen kann«, so Michael Kranawetter, Chief Security Advisor (CSA) bei Microsoft Deutschland.