STREETLIFE. Wettbewerb
für Berliner Radfahrer
STREETLIFE: Wettbewerb für Berliner Radfahrer – Schnell, sicher und nachhaltig durch die Stadt Berlin Partner GmbH

Schnell, sicher und nachhaltig durch die Stadt – Wettbewerb für Berliner Radfahrer

News vom 29. Febr. 2016

Pressemitteilung – Ob mit dem öffentlichen Nahverkehr, mit dem Auto oder mit dem Fahrrad – Menschen in Großstädten nutzen und kombinieren für ihre täglichen Wege verschiedene Verkehrsmittel. Das EU-Forschungsprojekt STREETLIFE unter Leitung des Berliner Fraunhofer-Instituts FOKUS stellt nun die STREETLIFE-App bereit, um den schnellsten Weg und die nachhaltigsten Transportmittel zu finden.

Nachhaltiges Mobilitätsverhalten ermöglichen

Die App ist seit dem 15. Februar 2016 kostenfrei über den Google Play-Store erhältlich. Jeder App-Nutzer nimmt bis Ende Mai 2016 automatisch an einem Wettbewerb teil. Im Zeitraum März bis Ende Mai 2016 werden drei Spielphasen (jeweils einen Monat lang) durchgeführt. Es lohnt sich während dieser Zeit, häufig mit dem Rad zu fahren, denn derjenige gewinnt, der die meisten Fahrradkilometer mit Unterstützung der App zurückgelegt hat. Der Gewinner erhält eine Baumpatenschaft der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.

Mehr Sicherheit für Radfahrer

Im Rahmen des europäischen Smart-City-Projektes STREETLIFE wird mit der App das multimodale Verhalten von Nutzern untersucht. Mobile Routenplaner ermöglichen den Nutzern, schnell an ihr Ziel zu kommen. Neben Reisedauer, Weglänge und Kosten werden dem Nutzer auch die verursachten CO2-Emissionen angegeben. Bei der Kombination verschiedener Verkehrsmittel werden Routen für den öffentlichen Nahverkehr, den Autoverkehr, den Fußgänger- und Radverkehr angeboten. Erstmals kann der Nutzer bei Fahrradrouten Gefahrenstellen für den Radverkehr gezielt vermeiden. Grundlage dafür sind Auswertungen von Unfallstatistiken und von Befragungen der Radfahrer/innen. Zusätzlich werden aktuelle Wetterdaten berücksichtigt. Die Nutzer werden über die möglichen Optionen, deren Kosten und CO2-Wirkungen informiert und können entsprechend ihrer individuellen Präferenzen eine Route wählen. Interessierte Nutzer sind willkommen und benötigen zum Mitmachen ein Smartphone mit dem Betriebssystem Android (ab Version 4.4), mindestens ein Gigabyte Hauptspeicher (RAM) sowie einen mobilen Internetzugang und GPS-Unterstützung.

Nutzer der App nehmen darüber hinaus an einem Feldtest teil, der in Berlin von März bis einschließlich Mai 2016 läuft. Die Testreihe des Berliner Feldversuchs geht dabei der Frage nach, wie sich durch die App das Mobilitätsverhalten der Nutzer verändert. Werden vorgeschlagene Routen genutzt? Wie oft weichen die Nutzer davon ab und welche Gründe gibt es dafür? Darüber hinaus untersuchen die Berliner Forscher die Wirkungen des gemessenen Verhaltens auf das Verkehrssystem insgesamt. Aber auch die Einsparpotenziale von CO2-Emissionen sind für die Wissenschaftler eine interessante Größe.

Nach Abschluss des Wettbewerbs und des Feldversuchs steht die App auch weiterhin kostenfrei im Google Play-Store zur Verfügung. Neben der CO2-Bilanz bietet die Anwendung die Möglichkeit, sich sichere Routen für ihre täglichen Fahrradwege empfehlen zu lassen. Dabei werden z. B. unfallträchtige Kreuzungsbereiche oder witterungsbedingte Unfallschwerpunkte umfahren und Radwege guter Qualität empfohlen. Im Anschluss an eine durchgeführte Fahrt kann jeder Nutzer seine Einschätzung und Bewertung darüber anderen Nutzern zur Verfügung stellen, um die Qualität der Daten zu verbessern.

Das Projekt STREETLIFE

STREETLIFE ist ein von der Europäischen Union im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms gefördertes Projekt (FP7/2007-2013, Finanzhilfevereinbarung Nr. 608991). Das übergreifende Ziel des STREETLIFE-Projekts ist die Senkung städtischer Abgas-Emissionen mittels nachhaltiger, auf Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) basierender Mobilitätslösungen.

Als Gesamtprojekt-Koordinator untersucht das Berliner Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) im Rahmen von Feldversuchen die über die STREETLIFE-App gesammelten Wegedaten. Hierzu hat FOKUS sowohl die Algorithmen zur Datenanonymisierung und           -analyse entwickelt, wie auch ein »Mobility Management and Emission Control Panel«, d. h. eine Benutzeroberfläche, die Verkehrsplanern die intuitive Erfassung der Daten ermöglicht. Verkehrsplaner können so die Häufigkeit der Verkehrsmittel-Nutzung berechnen und Aussagen über die Nutzung „grüner“ Transportmittel ableiten. Insbesondere motiviert die Berlin STREETLIFE-App zur Nutzung von Fahrrädern (eigenen oder geliehenen) in der Stadt, um die CO2-Belastung zu minimieren.

Weitere im Projekt involvierte Partner sind: Aalto University (FI), Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie (DE), CAIRE URBANISTICA (IT), CGI (FI), City of Tampere (FI), Comune di Rovereto (IT), Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DE), DLR – Institut für Verkehrsforschung (DE), Fondazione Bruno Kessler (IT), Siemens (DE) und die VMZ Berlin (DE).

Fraunhofer FOKUS entwickelt als neutrale Forschungseinrichtung Lösungen für die Digitale Vernetzung. Hierfür bietet das Institut anwendungsorientierte, spezialisierte Lösungen, um die digitale Transformation, insbesondere in Telekommunikation, Öffentlicher IT, Öffentlicher Sicherheit, Automotive und Medien zu gestalten. Die Forschungseinrichtung ist mit seiner langjährigen wissenschaftlichen Expertise, weltweiten Kooperationen und umfassender Erfahrung in Standardisierung und Zertifizierung ein zuverlässiger Partner, der in nationalen und internationalen Projekten IKT-basierte Lösungen erarbeitet und sie bis zur Marktreife begleitet. Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Informations-und Kommunikationstechnologien ist Fraunhofer FOKUS einer der bedeutendsten IuK-Forschungspartner im In- und Ausland.