DPS, Newsmeldung, Urbanite
Philipp Plum/ Fraunhofer FOKUS

»Urbanite«: Mit Big Data und Algorithmen urbane Mobilität neu organisieren

News vom 13. Mai 2020

Wie können neue Technologien zu einer nachhaltigen digitalen Transformation von Städten beitragen? Dieser Frage geht das kürzlich gestartete EU-Projekt »Urbanite« nach. Im Rahmen des Projekts soll eine prototypische Datenverwaltungsplattform entstehen, die Stadtverwaltungen hilft, Mobilität nachhaltig zu organisieren. Fraunhofer FOKUS verantwortet die Entwicklung der Plattform, die datengetriebene Entscheidungshilfen integriert.

In Städten und urbanen Räume erfindet sich Mobilität beständig neu. Mehr und mehr Menschen teilen Autos oder sind mit Leihrädern und Elektrorollern unterwegs. Dieser Wandel bringt neue, disruptive Geschäftsmodelle mit sich, zugleich aber auch Herausforderungen für die öffentliche Verwaltung. Ob streikende Taxifahrer, knappe öffentliche Parkplätze, wachsende Elektroladestationen oder E-Scooter als »Stolperfalle« für Passanten – die Verwaltung ist gefordert, Mobilität neu zu organisieren. Technologien wie Big Data Analytics, prädiktive Algorithmen und Entscheidungsunterstützungssysteme können dabei helfen.

Die Projektpartner von Urbanite entwickeln auf europäischer Ebene ein langfristig funktionierendes Modell für nachhaltige Stadtentwicklung mit Schwerpunkt Mobilität. Eine Datenverwaltungsplattform, entwickelt von Fraunhofer FOKUS, sowie Algorithmen für die datengesteuerte Entscheidungsfindung, sollen dabei unterstützen, aus heterogenen Quellen Daten zu sammeln. Auf diese Weise wird Wissen extrahiert, Lösungen werden simuliert und es können Verhaltensweisen antizipiert werden, um unvorhergesehene Folgen abzugrenzen.

Das Modell wird in Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern, öffentlichen Verwaltungen sowie Anbietern von Mobilitätsdienstleistungen entwickelt und durch reale Anwendungsfälle in den Städten Amsterdam, Bilbao, Helsinki und Messina validiert.

Das Konsortium des Projekts umfasst elf Partner aus sechs Europäischen Ländern und wird von »Tecnalia Research and Innovation« geleitet. Das Projekt wird im Rahmen des Horizon 2020 Programms der Europäischen Union gefördert und läuft unter der Projektnummer 870338 bis März 2023.