ASCT, News, Ride4All, 20200224
Fraunhofer FOKUS wird im Projekt Ride4All an der Weiterentwicklung von mobil info mitwirken, zum Beispiel mit Funktionen die sehbehinderten Menschen die genaue Position der Bustür übermitteln. Halfpoint/ shutterstock

Stadt Soest testet Barrierefreiheit automatisierter Busse im öffentlichen Nahverkehr

News vom 24. Febr. 2020

Im Projekt »Ride4All« wird in den nächsten zwei Jahren eine Modellstrecke für barrierefreien ÖPNV etabliert. Von Soest nach Paradiese fahren die Nutzerinnen und Nutzer in automatisierten Kleinbussen unterstützt von einer inklusiven App mit barrierefreier Bedienung. Das Projekt wird mit 2,3 Mio. Euro vom Bundesverkehrsministerium gefördert. 

Für die gesellschaftliche Teilhabe älterer, bzw. mobilitäts- und sinneseingeschränkter Menschen spielt der öffentliche Personennahverkehr in städtischen und ländlichen Regionen eine wichtige Rolle. Im neuen Projekt »Ride4All« soll eine hochgenaue App den ÖPNV für alle Bevölkerungsgruppen attraktiver machen. Sie ist präziser als die im Smartphone vorinstallierten Navigationssysteme und kann selbst blinde und sehbehinderte Personen auf den Zentimeter genau bis zur Haltestelle und dann zur Tür des automatisierten Kleinbusses führen.

Dafür wird eine Modellstrecke für automatisiert fahrende, elektrische Kleinbusse zwischen Soest und Paradiese in Nordrhein-Westfalen geschaffen. Neben der technologischen Umsetzung wird in »Ride4All« auch die Bedienungsfreundlichkeit und Akzeptanz des Angebots evaluiert. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Handlungskonzepts für die Einbindung selbstfahrender Fahrzeuge in den ÖPNV.

Bereits seit mehreren Jahren wird in Soest die Smartphone-App mobil info angeboten. Sie liefert nicht nur Fahrplaninformationen, sondern ermöglicht es, Menschen mit Sinnes- und Mobilitätseinschränkungen den ÖPNV barrierefrei zu nutzen, indem sie den Nutzer beispielsweise zur Haltestelle navigiert und auch während der Busfahrt unterstützt. Diese App soll durch das Projekt um Fahrten mit autonomen Kleinbussen erweitert werden.

Fraunhofer FOKUS wird im Projekt an der Weiterentwicklung von mobil info mitwirken, zum Beispiel mit Funktionen die sehbehinderten Menschen die genaue Position der Bustür übermitteln, falls sie allein im Bus reisen oder nicht auf Hilfe anderer angewiesen sein wollen, oder eine genaue Rollstuhlerkennung an der Bushaltestelle. Dabei setzt Fraunhofer FOKUS auf die Erweiterung seiner everGuide-Indoor-Lokalisierungslösung für blinde und sehbehinderte Menschen, die bereits in vielen öffentlichen Gebäuden erfolgreich eingeführt wurde.

Am Projekt sind neben Fraunhofer FOKUS folgende Partner beteiligt:

  • Kreis und Stadt Soest
  • GeoMobile GmbH
  • Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH
  • LWL-Berufsbildungswerk Soest
  • Eagle eye technologies GmbH