Projekt Digitales Handwerk
Auch Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, besuchte die DigiHand-Ausstellung – hier zusammen mit Dr. Michael Scharp, Projektleiter DigiHand. izt/ Michael Scharp

Projekt zur Digitalisierung des Handwerks erfolgreich abgeschlossen

News vom 10. Juli 2019

Die Digitalisierung macht auch vor dem Handwerk nicht halt. Wie dort in Zukunft gearbeitet wird, zeigte das Verbundprojekt »DigiHand«. Fraunhofer FOKUS betreute in dem Projekt zwei von acht Lernstationen für eine gleichnamige Wanderausstellung, an denen die Besucherinnen und Besucher mehr über »Smart Learning« und »Augmented Reality« erfahren konnten. 

Von der Planung eines Innenausbaus mit Hilfe von Augmented Reality über intelligente Lernraumsysteme bis hin zur Bedienungsanleitung, die von Alexa vorgelesen wird – die »DigiHand« Wanderausstellung zeigte aktuelle Trends im Handwerk in sechs Bundesländern. Die Teilnehmenden der Ausstellung legten so zwischen Mai und Dezember 2018 insgesamt 4.300 Kilometer zurück. Ein beliebtes Angebot war ein moderiertes Format, an dem etwa 1.500 Auszubildende teilnahmen. Nach einer thematischen Einführung aller Lernstationen konnten sie die Ausstellung begleitet durchlaufen und ihre Eindrücke im Anschluss diskutieren. Insgesamt haben sich rund 20.000 Besucherinnen und Besucher die Ausstellung angesehen – darunter auch Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung. Der Abschlussbericht wurde am 24. Juni 2019 an das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) als Projektträger übergeben.

Die acht Lernstationen der Ausstellung wurden Anfang 2018 entwickelt. Die »Smart Learning« Station, die vom Geschäftsbereich Future Applications and Media von Fraunhofer FOKUS erstellt wurde, nahm dabei eine Sonderrolle ein: Als Smart Learning Anwendung leitete sie durch die anderen Stationen der Ausstellung und gab dabei Anleitungen in einer speziell angepassten Lern-App.

Smart Learning ist eine Art des Lernens, die innovative digitale Medien für die berufliche Bildung nutzt. Smart bedeutet in diesem Fall, ähnlich wie beim Smartphone, dass keine statische Lernanwendung eingesetzt wird, sondern dass sich die Lern-App an den Benutzer und seinen Bedarf anpasst. Dafür wurde ein Lernempfehlungssystem entwickelt, welches gezielt auf den erfassten Wissensstand der Handwerker reagiert und geeignete Empfehlungen zum Lernen anzeigt. Es ermittelt wie viel der Lernende bereits weiß bzw. wo Wissenslücken vermutet werden, um dann Hinweise zu geben. So wird beispielsweise das prüfungsorientierte Lernen effizienter und effektiver organisiert und der Benutzende besser motiviert.

Am Exponat »Augmented Reality«, konnten sich die Besucherinnen und Besucher in die virtuelle Realität begeben. Unterstützt vom Smartphone war es ihnen so möglich, Wohnräume sowohl gestalterisch als auch technisch auszustatten. Die Vision des Fraunhofer-Forschungsteams ist es, dass der Innenausbau von Gebäuden zukünftig nicht mehr mit Zollstock und Wasserwaage sowie handgezeichneten Grundrissen erfolgt, sondern stattdessen ein Smartphone oder Tablet eingesetzt wird.

Am Projekt waren neben Fraunhofer FOKUS auch das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, die Technische Universität Berlin sowie das Wuppertal Institut beteiligt. Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).