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Blockchain Studie für das EU-Parlament

News vom 11. Juni 2020

Welche Blockchain-Lösungen werden bereits heute im industriellen Handel eingesetzt und welche Möglichkeiten zur Optimierung gibt es für die Zukunft? Diese Fragen werden im neu veröffentlichten Blockchain-Guide des EU-Parlaments, der unter anderem von FOKUS-Wissenschaftlern erarbeitet wurde, beantwortet. Die Studie wurde in enger Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Dienst des Europäischen Parlaments erstellt und am 29. Mai 2020 veröffentlicht.

Neben Erklärungen zur Technologie werden in der Blockchain-Studie auch Themenbereiche wie Sicherheit und Umweltverträglichkeit angesprochen und rechtliche Fragen beleuchtet. Die Autoren behandeln die einzelnen Themengebiete anhand von insgesamt acht Use Cases aus der Wirtschaft. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass bereits heute eine Reihe von prototypischen Einsatzgebieten existieren – so nutzt z. B. das Logistikunternehmen Maersk Blockchain Lösungen in einem Teilbereich des Hafens von Singapur zur Verifizierung von Lieferketten, der Südkoreanische Zoll arbeitet in einem Pilotprojekt zusammen mit Samsung am sicheren, internen Austausch von Dokumenten mithilfe von Blockchain oder die US-Supermarktkette Wal-Mart, die Blockchain-Technologie zur Nachvollziehbarkeit ihrer Lieferketten einsetzt – , die Technologie jedoch noch effektiver genutzt werden könnte.

Um die Einsatzgebiete der Blockchain-Technologie weiter zu fördern, schlägt die Studie dem EU-Parlament insgesamt 20 politische Maßnahmen vor. Unter anderem wird empfohlen, die Zollstellen der EU-Mitgliedsstaaten bei der Implementierung von Blockchain-Methoden zur gemeinsamen Nachvollziehbarkeit von Lieferketten zu unterstützen. Auch die bislang unzureichende Standardisierung der Technologie sollte vorangetrieben werden. Hier könnte die Europäische Union eine führende Rolle einnehmen. Die Studie steht den Abgeordneten des EU-Parlaments zur Verfügung und unterstützt sie bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen.

Fraunhofer FOKUS arbeitete gemeinsam mit dem Wirtschafts-Think-Tank IDATE DigiWorld, dem Rechtsberatungsunternehmen grimaldi, sowie den Wirtschaftsberatern von Ecorys an der Erstellung des rund 150 Seiten umfassenden Dokuments.

Die Studie wurde auf Anfrage des »Panel for the Future of Science and Technology« (STOA) der Europäischen Union angefertigt und vom Referat für Wissenschaftliche Vorausschau unter der Generaldirektion des wissenschaftlichen Dienstes der Europäischen Union verwaltet. Sie enthält konkrete politische Handlungsoptionen und wird allen Mitgliedern des EU-Parlaments zur Verfügung gestellt.