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6G-Hubs für Deutschland

News vom 11. Aug. 2021

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert ab August den Aufbau von vier Hubs zur Erforschung der Zukunftstechnologie 6G mit bis zu 250 Millionen Euro. Fraunhofer FOKUS ist in den nächsten vier Jahren an zwei beteiligt: dem »6G Research and Innovation Cluster« (6G-RIC) und dem Open6GHub. Das Team des Geschäftsbereichs Software-based Networks wird aufgrund seiner langjährigen 4G- und 5G-Kernnetzkompetenz wesentliche Komponenten für ein organisches, verteiltes 6G-Kernnetz gestalten und diese in die entstehenden Testumgebungen integrieren.

Zuverlässige und hochperformante Kommunikationsnetze sind ein Innovationsbeschleuniger der digitalen Gesellschaft. Um die digitale Zukunft effektiv und unseren Vorstellungen entsprechend gestalten zu können, ist es für Deutschland und Europa wichtig, technologisch souverän zu sein. Deshalb fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vier 6G-Hubs.

Fraunhofer FOKUS beteiligt sich zum einen am Open6GHub, das in den nächsten vier Jahren mit rund 67 Millionen Euro gefördert wird. Der Open6GHub designt ein holistisches 6G-System, das den Anforderungen der Anwender und der Gesellschaft nach 2030 entspricht. Es ist das Ziel, im europäischen Kontext Beiträge zu einem globalen 6G-Harmonisierungsprozess und -Standard zu liefern, der deutsche Interessen im Sinne gesellschaftlicher Prioritäten berücksichtigt und dabei die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die technologische Souveränität sowie die Position Deutschlands und Europas im internationalen Wettbewerb um 6G stärkt. Zunächst betrachten die beteiligten 17 Projektpartner Anwendungsszenarien in der vernetzten Fabrik, in ländlichen Gebieten und der Landwirtschaft. Open6GHub wird vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern koordiniert.

Zudem beteiligt sich Fraunhofer FOKUS am Forschungs-Hub »6G Research and Innovation Cluster (6G-RIC)«, der mit 70 Millionen Euro vom BMBF gefördert und vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) in Berlin koordiniert wird. Das 6G-RIC verfolgt das Ziel, Mobilfunksysteme mit offenen Schnittstellen über alle Technologiegrenzen hinweg zu entwickeln. Neben der eigentlichen Technologieentwicklung steht dabei der Aufbau einer leistungsfähigen Testinfrastruktur im Mittelpunkt. Die Testinfrastruktur soll die Erprobung neuer Technologiekomponenten unter realistischen und offenen Bedingungen ermöglichen, um die direkte Verwertung zu beschleunigen und mittelfristig den Aufbau eines neuen Ökosystems zu unterstützen.

»Die Arbeiten von Fraunhofer FOKUS in den 6G-Hubs in Kaiserslautern und Berlin stehen komplementär zueinander: Beim Open6GHub erforschen und entwickeln wir ein organisches 6G-Kernnetz, bei dem insbesondere höchste Anforderungen an Zuverlässigkeit und Flexibilität berücksichtigt werden. Dabei kommt uns unsere jahrzehntelange Erfahrung zu Gute, die wir bei der Entwicklung unseres OpenEPC und Open5GCore gesammelt haben. Für das 6G-RIC werden wir das Management einer verteilten RAN-Funktionalität sowie innovative Netzmanagement- und Datenschichtfunktionen praktisch erproben,« fasst Prof. Dr. Thomas Magedanz, Leiter des Geschäftsbereichs Software-based Networks am Fraunhofer FOKUS, zusammen.

An den vier Hubs sind insgesamt rund 50 Forschungspartner aus Wissenschaft und Wirtschaft beteiligt. Sie legen den Grundstein für die 6G-Forschungsinitiative in Deutschland, die das BMBF jetzt auf den Weg gebracht hat.