»Unsere Städte brauchen ein sicheres Immunsystem«
Laut Europäischer Agentur für Netz- und Informationsausfälle (ENISA) sind nicht Cyberattacken, sondern Softwarefehler der Hauptgrund für Netzausfälle. Pro Vorfall sind rund 2,4 Millionen Menschen betroffen. Wie schützt man eine ganze Stadt vor solchen Ausfällen?
Ina Schieferdecker forscht begeistert daran, mit neuen Methoden und Technologien Städte zu digitalisieren und abzusichern. IKT-Infrastrukturen sind in ihren Augen das Nervensystem innovativer städtischer Zukunftskonzepte. Damit diese sicher funktionieren und vor Angriffen von Außen geschützt sind, testet und modelliert sie Szenarien für smarte Städte. Darüber hinaus ist Ina Schieferdecker überzeugte Open Data-Pionierin. Unter ihrer Leitung wurde Berlin zur ersten deutschen Open Data-Stadt und FOKUS zum technischen Partner für das europäische Open Data-Portal.
Biographie
Seit dem 1. Januar 2015 ist Prof. Ina Schieferdecker Institutsleiterin am Fraunhofer-Insitut FOKUS. Parallel dazu hat sie eine Professur an der Technischen Universität Berlin und leitet dort den Fachbereich »Quality Engineering of Open Distributed Systems« am Institut für Telekommunikationssysteme. Bei FOKUS ist Ina Schieferdecker bereits seit 1993 in verschiedenen Positionen tätig und baute dort zwei Kompetenzzentren auf. Von 1997 bis 2004 war sie Leiterin des Kompetenzzentrums für Testen, Interoperabilität und Performanz (TIP) und bis Dezember 2013 Leiterin des Kompetenzzentrums für Modellierung und Testen (MOTION, heute System Quality Center – SQC).
Ina Schieferdecker ist Gründungsdirektorin des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft, dem Deutschen Internet-Institut. Sie ist u.a. Präsidentin des Arbeitskreises Software-Qualität & Fortbildung (ASQF) sowie Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Desweiteren ist sie Sprecherin des Smart City Netzwerks Berlin und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) sowie auch Mitglied im Lenkungskreis der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030.
Mitgliedschaften
- Acatech (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften ; Mitglied und Botschafterin)
- ASQF (Arbeitskreis Software-Qualität und -Fortbildung e.V. ; Vizepräsidentin)
- German Testing Board (Mitglied)
- International Software Testing Qualifications Board (Mitglied)
- Mitglied im Hightech-Forum, dem zentralen Beratungsgremium der Bundesregierung für Forschung und Innovation
- TAV (Test, Analyse und Verifikation von Software; Mitglied
- ETSI MTS (European Telecommunications Standards Institute/Methods for Testing and Specification; Mitglied)
- OMG UTP (Object Management Group, Inc. / UML Testing Profile; Mitglied)
- Testing Technologies IST GmbH, Berlin (Mitgründerin)
- Berliner Wissenschaftliche Gesellschaft (Mitglied)
- Mitgliedschaften in GI, IEEE und ACM
- Mitglied des Forschungsausschusses des Münchener Kreises
- Ausschuss Digitale Wirtschaft der Industrie und Handelskammer zu Berlin (IHK Berlin)
- Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)
- Lenkungskreis der Wissenschaftsplattform Nachhaltigkeit 2030