
Neues ÖFIT-Trendblatt untersucht Social Scoring in Deutschland
News vom 23. Okt. 2020
China testet zurzeit verschiedene Social Scoring Systeme. Es geht darum, das Verhalten von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Organisationen in Echtzeit zu ermitteln, um ihnen Leistungen oder Güter bereitzustellen. In einer Demokratie scheinen diese Systeme undenkbar, allerdings finden sie hierzulande schon Anwendung. Das neue Trendblatt unseres Kompetenzzentrums Öffentliche IT (ÖFIT) beleuchtet, wie Social Scoring bisher in Deutschland funktioniert und welche Potenziale und Gefahren das System birgt.
Wir alle kennen die SCHUFA-Auskunft: Über verschiedene Zahlenwerte wird ein Wert ermittelt, der Aussagen über unsere Zahlungsfähigkeit trifft. Dieses Bonitäts-Scoring ist bei uns etabliert, um Geschäfte mit der Bank zu erledigen oder Immobilien zu mieten. Das sogenannte Social Scoring beschreibt die Zuordnung eines Zahlenwertes, um das soziale Verhalten von natürlichen oder juristischen Personen zu bewerten.
Social-Scoring-Systeme ermöglichen eine standardisierte Analyse, indem sie viele verschiedene Faktoren einbeziehen. Zumindest potenziell bergen diese Systeme die Chance, Vorurteilen und Diskriminierung aufgrund persönlicher Merkmale wie Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Herkunft entgegenzuwirken. Aber auch der gegenteilige Effekt einer gesellschaftlichen Benachteiligung ist möglich, wenn sensitive Merkmale als Input der Berechnung benutzt werden.
Das neue Trendblatt vom Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) zeigt diese und weitere Chancen und Risiken von Social Scoring auf und beschreibt, wie das System ergänzend zum persönlichen Ermessen als datenbasierte Entscheidungsunterstützung dienen kann.