
Fraunhofer FOKUS auf dem »Digitalen Staat 2022«
News vom 10. Mai 2022
Live (hoffentlich) nach Corona: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Geschäftsbereichs Digital Public Services sowie des Kompetenzzentrums Öffentliche IT brachten auch in diesem Jahr ihre Expertise beim Fachkongress »Digitaler Staat« in verschiedenen Foren und Formaten rund um die digitale Transformation der Verwaltung ein.
Nach vielen Monaten Corona-bedingter Pause nahmen am 3. und 4 Mai zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft die Gelegenheit wahr, auf dem vom Behörden Spiegel organisierten Kongress im Berliner Congress Centrum bcc Herausforderungen, Chancen und Risiken der Digitalisierung von Staat und öffentlicher Verwaltung zu diskutieren, Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Wie in den Vorjahren bereicherten die Expert:innen des Geschäftsbereichs Digital Public Services (DPS) sowie des Kompetenzzentrums Öffentliche IT (ÖFIT) das Kongressprogramm mit Perspektiven und Ergebnissen aus der Wissenschaft.
Digitale Transformation, Arbeiten 5.0 und IT-Trends 2022
Fachliche Impulse kamen am ersten Kongresstag von Jan Ziesing, Leiter des Geschäftsbereichs Digital Public Services, zum Fachforum »Ob OZG, Smart City oder Klimawende: Wie gestalten wir erfolgreich Transformationsprozesse?«. Am zweiten Tag brachten Ines Hölscher und Jana Plomin, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Kompetenzzentrum Öffentliche IT bzw. dem im Geschäftsbereich DPS angesiedelten Open User Lab, im Fachforum zum Thema »Arbeiten 5.0« ihre Sicht und Erkenntnisse zu aktuellen Forschungsergebnissen ein.
Darüber hinaus stand der 4. Mai für uns ganz im Zeichen digitaler Trends: Zu Beginn des Tagungsprogramms stellte Dr. Jens Klessmann, Leiter des Geschäftsbereichs Digital Public Services, Fraunhofer FOKUS, gemeinsam mit Lars Santesson, Senior Enterprise Architect bei Capgemini, im Themenblock »aktuelle IT-Trends und ihre Relevanz für die Arbeit der öffentlichen Verwaltung« die Ergebnisse des Themenradar vor: Eine Studie des Kompetenzzentrums Öffentliche IT in Kooperation mit dem Behörden Spiegel, zu der im Vorfeld des » Digitalen Staats« rund 460 Verwaltungsmitarbeitende ihre Einschätzung und Erfahrungen zu Nutzen und Risiken digitaler Anwendungen im öffentlichen Sektor einbrachten. Kurz zusammengefasst haben IT-Sicherheit und Datenstrategien deutlich an Relevanz gewonnen, KI bleibt eine eher ferner rückende Zukunftsoption. Führen auf Distanz wird zwar als relevant, künftig aber eher weniger bedeutsam eingeschätzt. Die Themenradar-Ergebnisse im Detail können Sie hier nachlesen.
Side-Event »Datenbasierte Steuerung in der Verwaltung«
Von der Theorie zur praktischen Anwendung ging es im von DPS organisierten Side-Event »Datenbasierte Steuerung in der Verwaltung«: Hier stellten Wissenschaftler:innen aus dem Geschäftsbereich gemeinsam mit Partner:innen aus der Berliner Verwaltung aktuelle Digitalisierungsprojekte vor – bzw. war es so geplant. Aufgrund akuter Erkrankung der eingeplanten FOKUS-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler übernahm Geschäftsbereichsleiter Jens Klessmann sowohl Moderation als auch die Co-Präsentation des Praxisberichts »Offene Dateninfrastruktur für eine intelligente Stadt«, den er gemeinsam mit Peter Broytman, Leiter der Arbeitsgruppe Sozialstatistik / Armuts- und Sozialberichterstattung der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Berlin, vorstellte.
Marie-Theres Mayer, Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport und Nadja Scholz, Finanzpolitik und Haushalt, Senatsverwaltung für Finanzen Berlin, präsentierten die Datenplattform »SoFinData«: Im Rahmen dieses Projekts hat Fraunhofer FOKUS gemeinsam mit den Senatsverwaltungen den Prototypen einer Datenplattform entwickelt, der zeigt, wie Entwicklungen in sozialen Bereichen wie Pflege, Eingliederungs- und Erziehungshilfen auf Basis von standardisierten Kennzahlen einheitlich abgebildet und für Analysen, Berichtswesen oder Prognosen eingesetzt werden können. Die digitale Anwendung könnte helfen, Sozialausgaben künftig besser ressortübergreifend zu prognostizieren und bedarfsgerecht zu steuern.
Als drittes Beispiel aktueller Berliner Digitalisierungsprojekte gaben Franziska Koch aus der Abteilung Gesundheit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung und Ingo Hinterding, Product Lead CityLAB Berlin, Einblicke in ein neues Projekt: Die prototypische Umsetzung einer leinfachen, niedrigschwelligen Datenverwaltung und -Visualisierung auf Basis von Open Source Software, mit der Betroffene und Angehöroge bei Gesundheitsfragen schnell Hilfs- und Beratungseinrichtungen finden können.
Expertise, Austausch und Inspiration
Insgesamt war der Geschäftsbereich Digital Public Services beim Digitalen Staat 2022 wieder mit einem runden, vielseitigen Programm vertreten. Für uns am Fraunhofer FOKUS ist der Digitale Staat eine wichtige Austausch- und Informationsplattform, um sowohl die wissenschaftliche Expertise des Geschäftsbereichs Digital Public Services vorzustellen und einzubringen als auch im Austausch mit der Fach-Community wertvolle Impulse für die tägliche Arbeit und Forschung zu erhalten. Allen Beteiligten an der Kongress-Organisation und vor allem an unseren Beiträgen ein herzliches Dankeschön! Wir sehen uns im nächsten Jahr – hoffentlich dann auch wieder persönlich.