
Digitaler Staat 2021 – Rückblick auf den Fachkongress
News vom 17. Mai 2021
Auch in diesem Jahr brachten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Geschäftsbereichs Digital Public Services sowie des Kompetenzzentrums Öffentliche IT ihre Expertise rund um die digitale Verwaltung beim Fachkongress »Digitaler Staat« ein.
In den drei Tagen des – wegen der Corona-Pandemie diesmal ausschließlich online stattfindenden – vom Behörden Spiegel organisierten Kongresses trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft, um Herausforderungen, Chancen und Risiken der Digitalisierung von Staat und öffentlicher Verwaltung zu diskutieren. Die Expertinnen und Experten des Geschäftsbereichs Digital Public Services (DPS) sowie des Kompetenzzentrums Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer FOKUS bereicherten das Kongressprogramm mit ihrer wissenschaftlichen Sicht und Expertise.
Welche Trends bewegen die Digitalisierung der Verwaltung? Wie können Behörden agil werden? Wie können digitale Verfahren und Künstliche Intelligenz dazu beitragen, Verwaltungsprozesse bürgerfreundlicher zu gestalten? Und wie steht es um die digitale Souveränität im Land? Diese und weitere Fragen diskutieren die Teilnehmenden des »Digitalen Staats« vom 10. bis 12. Mai. Neben der Digitalministerin Dorothee Bär, Bundes-CIO Dr. Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, und Jan Pörksen, Vorsitzender des IT-Planungsrats und Chef der Senatskanzlei der Freien und Hansestadt Hamburg, präsentierten viele weitere Expertinnen und Experten von Bund, Ländern und Kommunen sowie aus Forschung und Wirtschaft ihr Wissen, ihre Wünsche und Visionen rund um die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung auf der virtuellen Bühne, in Fachforen und Diskussionsrunden. Unsere Kolleginnen und Kollegen waren mit dabei.
Low Code, Nachhaltigkeit, Open Data und KI: Digitalisierungstrends der Gegenwart und Zukunft
Am 10. Mai, dem ersten Kongresstag, lud unser Wissenschafts-Team von DPS und ÖFIT – Anna Opaska, Jan Gottschick und Jens Tiemann – zum Themenspecial »Low Code«: einer Technologie, mit deren Hilfe Verwaltungs-Mitarbeitende Software ohne Programmiererkenntnisse erstellen können, und die große Chancen für die Software-Entwicklung im öffentlichen Sektor bietet. Low Code kann helfen, Prozesse flexibel zu gestalten, zu beschleunigen und Lösungen spezifisch auf den Bedarf des eigenen Hauses anzupassen – und hilft Behörden dabei, Entwicklungskosten zu sparen, so das Resümee des Specials. Unterstützt wurden die drei Kolleginnen und Kollegen von Björn Claudy, Mitarbeitender der Oberfinanzdirektion Hessen, der die Steuersoftware Elster mit Hilfe von Low Code laufend weiterentwickelt und optimiert.
Zum Warm-Up von Tag zwei präsentierten Dr. Jens Klessmann, Leiter der Geschäftsbereichs Digital Public Services, und Thomas Heimann von Capgemini die Ergebnisse zweier Studien zu aktuellen Trends der digitalen Verwaltung. Jens Klessmann stellte den ThemenRadar vor: eine Kooperation des Kompetenzzentrums Öffentliche IT und des Behörden Spiegel, in deren Rahmen die Teilnehmenden des Digitalen Staats im Vorfeld befragt wurden. Für diese stehen die Themen Nachhaltigkeit, digitale Souveränität und Datenstrategien/Open Data ganz oben auf der Liste. Gleichzeitig werden neue Arbeitsformen – mobil & kollaborativ – (auch, aber nicht nur durch Corona) im öffentlichen Sektor immer wichtiger. Als eines der wichtigsten Zukunftsthemen identifizierten beide Studien das Thema Künstliche Intelligenz, die in der öffentlichen Verwaltung aus Sicht der Referierenden noch viel Potenzial hat.
Zu den möglichen Anwendungsbereichen Künstlicher Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung steuerten an den Kongresstagen zwei und drei Basanta Thapa, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei ÖFIT, und Fachgruppenleiter Lutz Nentwig, der mit seinem Team bei DPS und Kolleginnen und Kollegen vom Fraunhofer IDMT für den Hamburger Senat eine KI-basierte Sprachassistenzlösung für das Eltern-Angebot „Kinderleicht zum Kindergeld“ entwickelt, ihre Expertise bei.
Zusätzliche Beiträge gab es von Juliane Schmeling zu Qualifica Digitalis – Qualifizierung des digitalen öffentlichen Sektors, von Jens Klessmann zum Thema Digitale Bildung, und von Mike Weber, stellvertretender Leiter des Kompetenzzentrums Öffentliche IT, zu Digitalem Arbeiten und Leadership 4.0. Unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Lina Bruns moderierte das Fachforum Smart City und Smart Data und steuerte zudem einen Impuls zum Thema Smart City bei. Nicht zuletzt diskutierte Prof. Dr. Peter Parycek, ÖFIT-Leiter und Mitglied im Digitalrat der Bundesregierung, gemeinsam mit Marc Schlingheider von IBM über Perspektiven der Cloud für den Fortgang der digitalen Transformation. Insgesamt war der Geschäftsbereich Digital Public Services beim Digitalen Staat 2021 mit einem runden, vielseitigen Programm vertreten.
Expertise, Austausch und Inspiration
Für uns am Fraunhofer FOKUS ist der Digitale Staat eine wichtige Austausch- und Informationsplattform, um sowohl die wissenschaftliche Expertise des Geschäftsbereichs Digital Public Services vorzustellen und einzubringen als auch im Austausch mit der Fach-Community wertvolle Impulse für die tägliche Arbeit und Forschung zu erhalten. Allen Beteiligten des Kongresses ein herzliches Dankeschön! Wir sehen uns auf dem Digitalen Staat 2022 – dann hoffentlich wieder live und persönlich.