
eGovernment-Newsletter 04/2020
Digitalisierung in den Zeiten von Corona
Liebe Leserin und lieber Leser,
das Coronavirus hat unseren Alltag fest im Griff. Auch wir kommen (leider) nicht daran vorbei, das derzeit alles bestimmende Thema in unseren Newsletter aufzunehmen. Die Pandemie zeigt uns aktuell deutlich die Möglichkeiten, Grenzen und Risiken, vor allem aber auch die Notwendigkeit der Digitalisierung auf. Ohne digitale Technik wäre in Zeiten des Social Distancing selbst bei klassischen Bürojobs kein Home Office möglich, und die Kommunikation zu Freundinnen, Freunden und Verwandten sowie die Unterhaltungsmöglichkeiten in den eigenen vier Wänden zumindest erheblich eingeschränkt. Headsets und Computermäuse sind daher derzeit (fast) ebenso gefragt wie Mundschutz und Desinfektionsmittel und gehen teils zu extrem erhöhten Preisen über den virtuellen Ladentisch. Home Schooling und staatliche Hilfsprogramme werden durch digitale Kanäle erheblich vereinfacht, beschleunigt oder sogar erst möglich. Ganz zu schweigen von der Berechnung epidemiologischer Szenarien und Lösungsansätze, die erhebliche Rechenleistungen und hochspezialisierte Software erfordern.
Wir sind froh, dass wir mit unserer Expertise in der Planung, Gestaltung und Umsetzung digitaler Prozesse in der öffentlichen Verwaltung zumindest einen Teil zu einigen Problemlösungen beitragen können – auch wenn die Hauptarbeit gerade ganz andere Berufsgruppen stemmen. Einen Teil davon können Sie in diesem Newsletter nachlesen: von der Online-Plattform »Hack the Crisis« des CityLab Berlin, die wir gerne als Partner unterstützen, bis zum Smart-City-Projekt »QuarZ«, das unter anderem ein Quartiersnetzwerk zur leichteren Nachbarschaftshilfe in Zeiten von Corona anbietet.
Zusätzlich haben wir in diesem Newsletter aber auch ein paar gänzlich virenfreie Beiträge untergebracht. Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre!
Herzliche Grüße
Jens Klessmann und Jan Ziesing
Geschäftsbereichsleiter Fraunhofer FOKUS - Digital Public Services
Ideen- und Handlungsplattform »Hack the Crisis Berlin« zu COVID-19: Sie sind gefragt!
Jetzt mitmachen: Das CityLab der Senatskanzlei Berlin hat eine Plattform gestartet, um Projekte rund um die Corona-Krise zu bündeln und bei ihrer Umsetzung zu unterstützen. Wir sind Partner und laden Bürgerinnen und Bürger ebenso wie Mitarbeitende von Behörden, Wissenschaft und Unternehmen aus Berlin und darüber hinaus dazu ein, ihre Ideen einzubringen.
Ansprechpartnerinnen: Marion Jüstel und Katrin Tettenborn
»Frag den Staat Analytics«: Datenanalyse-Plattform zur Arbeit der öffentlichen Verwaltung
Was möchten Bürgerinnen und Bürger von der öffentlichen Verwaltung wissen? An welche Behörden richten sie die meisten Anfragen? Und welche Ämter antworten besonders schnell? Wir haben gemeinsam mit »Frag den Staat« eine Datenanalyse-Plattform entwickelt, auf der Interessierte diese und viele weitere Fragen jetzt selbst tagesaktuell recherchieren können.
Ansprechpartner: Jens Klessmann
Wie Daten die Lebensqualität im Stadtquartier verbessern: Projekt »Quartier der Zukunft« startet in die Testphase
Smart Home, Smart City: Im Projekt »Quartier der Zukunft« (QuarZ) erproben die Stadtwerke Rüsselsheim in Zusammenarbeit mit uns und drei weiteren Partnern die modellhafte Vernetzung eines Stadtquartiers. Dazu entsteht eine offene Software-Plattform für smarte Dienste, auf die die Bewohnerinnen und Bewohner nun erstmals zugreifen können. In der aktuellen Corona-Krise ermöglicht QuarZ zudem die Organisation von Nachbarschaftshilfe mit einem sozialen Quartiersnetzwerk.
Ansprechpartner: Vincent Bohlen
ThemenRadar zu Digitaltrends in der öffentlichen Verwaltung
Welche Digitaltrends beeinflussen aktuell die Arbeit der öffentlichen Verwaltung? Und welche Veränderungen zeichnen sich für die Zukunft ab? Eine Umfrage unter knapp 350 Expert*innen und Praktiker*innen von unserem Kompetenzzentrum ÖFIT, dem Behördenspiegel und uns gibt Aufschluss über die Trends von heute und morgen.
Ansprechpartner: Nicole Opiela und Jens Klessmann
Datenaustausch über Unternehmensgrenzen hinweg: Offizieller Standard veröffentlicht
Sicherer Austausch von Industriedaten durch ein standardisiertes Security Gateway: Ein neu veröffentlichter Standard (DIN SPEC 27027) ermöglicht den flexiblen Datenaustausch über Unternehmensgrenzen hinweg. Vorangetrieben wurde die Entwicklung des Standards durch ein Konsortium bestehend aus Fraunhofer, der Sick AG und dreizehn weiteren Organisationen.
Ansprechpartnerin: Nadja Menz
Digitale Expertise im öffentlichen Dienst – »Qualifica Digitalis« im Bremer Rathaus vorgestellt
Welche digitalen Kompetenzen benötigen Beschäftigte der öffentlichen Verwaltung? Das war eine zentrale Frage der »Bremer Gespräche zur digitalen Staatskunst« im Rathaus Bremen zum Thema digitale Daseinsvorsorge. Wir haben hier das Projekt »Qualifica Digitalis« vorgestellt, das Handlungsempfehlungen für die Qualifizierung des digitalen öffentlichen Dienstes entwickelt.
Ansprechpartnerin: Juliane Schmeling
White Paper: Digitale Lösungsansätze für ländliche Räume
Vom Ridesharing über Telemedizin bis hin zum e-Learning: In deutschen Kommunen finden sich zahlreiche Projekte, die digitale Lösungsansätze für die Herausforderungen ländlicher Räume verfolgen. Die neueste Publikation von ÖFIT gibt einen Überblick über die Ansätze und erteilt Handlungsempfehlungen an Projektdurchführende, Politik und Verwaltung.
Ansprechpartner: Nicole Opiela und Basanta Thapa
Sammelband: Künstliche Intelligenz als Ordnungsstifterin
Innerhalb weniger Jahre ist die Künstliche Intelligenz (KI) vom Nischenthema zu einer öffentlich intensiv diskutierten Technologie geworden. Ein neuer Sammelband von ÖFIT stellt nun Beiträge aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Kunst zu den Herausforderungen von KI zusammen. Im Vordergrund stehen die Wechselwirkungen zwischen technischen Möglichkeiten von und gesellschaftlichen Anforderungen an KI.
Ansprechpartnerin: Karoline Krenn
Public Money Public Code: Broschüre zu freier Software in der Öffentlichen Verwaltung
Freie Software bietet vielfältige Potenziale für die öffentliche Verwaltung, stößt dort aber oft auf große Skepsis. Die praxisorientierte Broschüre »Public Money Public Code«, herausgegeben von der Free Software Foundation und ÖFIT, klärt die häufigsten Irrtümer über freie Software auf, beantwortet Fragen zu Aspekten wie IT-Sicherheit, gibt Tipps zur Beschaffung und stellt zahlreiche Beispiele vor.
Ansprechpartner: Basanta Thapa
Impulspapier: Safety, Security und Privacy im Internet der Dinge
Die Kernidee des Internets der Dinge ist die Verknüpfung von »Dingen« der physischen Welt mit digitalen Systemen. Dieser Verknüpfung muss durch eine angemessene Risikobetrachtung für die neu geschaffenen Systeme begegnet werden. Ein Impulspapier von ÖFIT beleuchtet die spezifischen Anforderungen an Betriebssicherheit, Angriffssicherheit und Privatsphäre im Internet der Dinge.
Ansprechpartner: Jens Tiemann
Blog-Serie zum »Infotool Familie«
Das Infotool Familie ist ein Web-Angebot des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), mit dem Eltern anhand einiger Angaben herausfinden können, welche Familienleistungen ihnen zustehen. ÖFIT stellt das Infotool selbst, seine Entstehung und seine Bedeutung für die digitale Verwaltung in einer Blog-Reihe vor.
Ansprechpartner: Resa Mohabbat Kar und Basanta Thapa
Barcamp zu »new work« im öffentlichen Sektor
Wie kann »neue Arbeit« in der Verwaltung gelingen? Für unser Barcamp »Verwaltung. Digital. Gestalten.«, das wir mit NeXT e.V. und ÖFIT am 20. August in Berlin durchführen, suchen wir innovative Köpfe, die digitale Verwaltung von morgen mitgestalten möchten. Das Barcamp ist aktuell als Präsenzveranstaltung geplant, findet aber sonst im virtuellen Raum statt. Voraussetzung für die Teilnahme: ein Job in der Verwaltung oder Wissenschaft und der Mut, neue Wege zu gehen.
Zukunftskongress Staat und Verwaltung – wir sind dabei
Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden ihr Knowhow rund um Digitalleistungen für die öffentliche Verwaltung vom 15. bis zu 17. Juni wieder beim Zukunftskongress Staat & Verwaltung einbringen. Auch eine Fortsetzung der »Arena der Lösungen« ist geplant – ein von Fraunhofer FOKUS moderiertes Format zu aktuellen eGovernment-Lösungen. Ob der 8. Zukunftskongress angesichts Corona real, virtuell oder zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden kann, wird sich Ende April zeigen.
Rückblick: Digitaler Staat 2020
Am 3. und 4. März 2020 trafen sich rund 1.500 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft, um drängende Herausforderungen für die Digitalisierung von Staat und Verwaltung zu diskutieren. Die Expertinnen und Experten von Fraunhofer FOKUS Digital Public Services und unseres Kompetenzzentrums Öffentliche IT bereicherten als Wissenschaftspartner den Fachkongress.
Spreewunder setzt datenschutzkonforme Online-Sprechstunde für Arztpraxen um
In Zeiten von COVID-19 arbeiten viele Menschen im Home-Office und nutzen neue digitale Arbeitswerkzeuge wie Videokonferenzen. Das Fraunhofer-Start-up Spreewunder bietet dafür ein Baukastensystem für maßgeschneiderte Lösungen, mit dessen Hilfe aktuell z.B. eine Videosprechstunde für Psychotherapeuten und niedergelassene Ärzte nach strengen Sicherheits- und Datenschutzanforderungen realisiert wurde.
IBM unterstützt Corona-Anfragen mit Info-ChatBot
Anfragen zum Coronavirus überfluten aktuell die Call- und Service-Einrichtungen von Behörden. Vorgeschaltete Chatbots helfen, häufige Antworten zu automatisieren und so mangelnde oder fehlerhafte Information zu vermeiden – und verschaffen Expert*innen Zeit, um komplexe Fragen zu beantworten. IBM unterstützt diese Prozesse mit einem Chatbot (und ggf. Voicebot) auf Basis der Watson-Technologien, die kurzfristig bereitgestellt werden können.
IT-Trends 2020: Die Fachseite profitiert, in der IT steigen die Herausforderungen
Für die jährliche IT-Trends-Studie befragte Capgemini 120 Führungskräfte aus Wirtschaft und Verwaltung: Der Ausbau der Digitalisierung ist für Behörden eines der drei wichtigsten Ziele der kommenden 12 Monate. Viele wollen zudem ihre Effizienz erhöhen und Leistungen bürgerorientierter gestalten.
Als Partner im Schaufenster E-Akte plant codia weitere integrierte Anwendungslösungen im d.3ecm
Mit einem Software-Update hat codia, Partner im Schaufenster E-Akte von Fraunhofer FOKUS, einen digitalen Posteingang sowie neue Schnittstellen und Funktionserweiterungen in das bisher implementierte d.3ecm eingebunden, die zusätzliche Möglichkeiten zur zügigen Digitalisierung verschiedener Verwaltungsprozesse bieten: darunter Vorgangsbearbeitung in Verbindung mit dem neuen Aktenplan-Modul und ein Vertragsmanagement.
Ein positiver Zukunftsimpuls von procilon
Zukunftsprognosen sind aktuell schwieriger denn je. Deshalb verzichtet die procilon GROUP an dieser Stelle auf einen fachlichen Beitrag und setzt dafür einen positiven Zukunftsimpuls. Mit einigen Impressionen aus dem procilon-Garten soll damit ein optimistischer Blickwinkel eröffnet werden.