INNO, Knut Blind, 2014
Prof. Dr. Knut Blind | @Fraunhofer FOKUS

Knut Blind unter Top 100 für sein Lebenswerk

News vom 02. Febr. 2015

Im nächsten Jahr feiert er sein 20-jähriges Mitarbeiter-Jubiläum bei Fraunhofer – sechs Jahre davon bei Fraunhofer FOKUS. Doch auch vorher hat Prof. Dr. Knut Blind schon ausreichend Grund zum Feiern. Im Januar wurde der Professor für Innovationsökonomie zum zweiten Mal unter den Top 100 des BWL-Handelsblatt-Rankings für sein Lebenswerk geführt.

Knut Blind ist der führende Experte Europas, wenn es um Standardisierung geht und gilt darüber hinaus als einer der produktivsten Köpfe seiner Zunft. Dass es dazu kam, war allerdings eher Zufall: Nach seiner Promotion zur volkswirtschaftlichen Bedeutung von IT-Sicherheit an der Universität Freiburg startete er beim Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), um dort die gesamtwirtschaftliche Bedeutung von Normung zu ermitteln. Knut Blind fing Feuer für das Thema und hat seine Begeisterung bis heute nicht verloren. Was ihn seit Beginn seiner Karriere von den meisten seiner Kollegen unterscheidet, ist der Anwendungsbezug seiner Forschung. 

»Meine gute Position im BWL-Ranking zeigt, dass es auch für anwendungsorientierte Fraunhofer-Forscher durchaus möglich ist, mit den Kollegen an den Universitäten und Max-Planck-Instituten mitzuhalten, die eher Grundlagenforschung betreiben«, motiviert Knut Blind seine Fraunhofer-Kollegen. So nutzt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unter anderem seine Studien, um die innovationspolitischen Instrumente zur Förderung von Patentierung und Normung zu integrieren. Und auch die Europäische Kommission greift auf seine Expertise zurück, um Forschung und Innovation u.a. im Rahmen von Horizont 2020 noch optimaler zu fördern.

Blinds derzeit größtes Projekt ist das »Deutsche Normungspanel«, das der Innovationsprofessor leitet. Jährlich werden darin Unternehmen von Automobilbau bis zu Dienstleistungen zum Thema Normung und Standardisierung befragt. Ziel ist es, messbare Ergebnisse zum Nutzen der Normung zu erhalten, sowie Trends und Veränderungen zu beobachten und zu quantifizieren. Die Ergebnisse sollen dann wiederum dazu führen, Normen und Standards noch effizienter für den Unternehmenserfolg einzusetzen.

Was der 49-Jährige als nächstes vorhat? »Wir sind auf einem guten Weg, das Berliner Innovationspanel zu verstetigen, in dessen Rahmen erstmals 2012 über 5.000 Berliner Unternehmen zu ihrem Innovationsverhalten befragt wurden. Die Hauptstadtregion hat enormes Innovationspotenzial. Als Innovationsforscher möchte ich das Innovationsgeschehen aber auf Basis fundierter Daten untersuchen können.« Die Erkenntnisse sowohl aus dem »Deutschen Normungspanel« als auch dem »Berliner Innovationspanel« sollen dann nicht nur zu weiteren wissenschaftlichen Publikationen führen, sondern auch in konkreten Projekten bei FOKUS zur Marktreife gelangen.