VISCOM, News, Cockpit, 07/14
Flugsimulator am Institut für Flugführung. DLR

DLR setzt auf Virtalis für die Verbesserung ihres Cockpit Simulators

News vom 18. Juli 2014

Das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) hat jüngst seinen Cockpit-Simulator im Institut für Flugführung durch Virtalis aufrüsten lassen. Mit dabei die »Auto-Alignment-Technologie« von Fraunhofer FOKUS.

Das DLR beschäftigt ca. 7.400 Mitarbeiter und ist mit 16 Standorten in Deutschland vertreten, sowie mit Büros in Brüssel, Paris, Tokio und Washington DC.Virtalis, eines der weltweit führenden Virtual Reality Unternehmen, hat drei Projection Design F35 WQXGA (2560 x 1600 Pixel) Projektoren installiert, die eine virtuelle Außenansicht auf ein Spiegelsystem mit einem Durchmesser von sechs Metern projizieren. Dieses kollimierte optische System ermöglicht es, einen Bereich von 180° mal 40° so anzuzeigen, dass eine realistische Tiefenwahrnehmung entsteht. Virtalis wählte hierfür die »Auto-Alignment-Technologie« des Fraunhofer-Instituts FOKUS, um das für den Simulator erforderliche aber komplizierte Überblenden und Verzerren zu bewältigen.

Der Simulator, der bisher nur mit analogen Projektoren mit manueller Kalibrierung betrieben wurde, wird sowohl für militärische als auch zivile Forschungsprojekte genutzt. Forscher des DLR führen mit der Anlage Untersuchungen zur Systemergonomie durch, um neue Assistenzsysteme, wie beispielsweise Helmet Mounted Displays (HMD) zu bewerten. Derzeit arbeitet das Team an der Entwicklung eines HMD mit ultra-weitem Sichtfeld (80°- x 40°). Des Weiteren kann die projizierte Außensicht des Simulators verändert werden, um sogenannte Brownout und Whiteout Situationen zu simulieren, so dass die Piloten ausschließlich abhängig sind von der erweiterten HMD Sicht.

Dr. Helmut H. Többen, Business Manager des Instituts für Flugführung des DLR, erklärt: »Damit unsere Forschung erfolgreich ist, müssen wir die reale Welt so gut wie möglich imitieren, denn es ist entscheidend, dass die Piloten in der Lage sind, die Abstände relativ zu den Hindernissen richtig zu erfassen. Mit dem Upgrade haben sich sowohl die Auflösung als auch die Helligkeit mehr als verdoppelt. Die Installation durch die Teams von Virtalis und Fraunhofer war perfekt und dauerte nur vier Tage.«

Neben den drei Projektoren, verfügt der DLR-Simulator nun über eine Autokalibrierungsfunktion, mit der die Bilder der Projektoren täglich aneinander angepasst werden können,bevor das Forscherteam mit der Arbeit beginnt. Die Projektoren nutzen dafür eine Reihe von Streifen-Mustern, ähnlich einem Barcode die von der Kamera aufgezeichnet werden. Das Fraunhofer-Auto-Alignment-System analysiert diese Streifen und korrigiert Verzerrungen in den projizierten Bildern. Gleichzeitig wird dieHelligkeit so angepasst, dass trotz der Überlagerung mehrerer Projektorbilder keine zu dunklen oder zu hellen Bereiche entstehen. Das Ergebnis ist ein nahtloses Gesamtbild auf dem Simulator-Display.

Manuel Schiewe, Forscher zum Thema Visual Computing am Fraunhofer-Institut FOKUS, kommentiert: »Der DLR-Simulator setzt auch unsere Konfigurations-Software ein, die bei der Planung und Konfiguration des gesamten Multi-Projektionsaufbaus hilft. Da das DLR zwei unterschiedliche Rendering Engines betreibt, konnten wir sowohl unsere Desktop-Warping-Technologie bereitstellen, welche beliebige Windows-Anwendungen im Rahmen der Möglichkeiten des Grafikkarten-Treibers optisch angleicht und krümmt, als auch unsere Integrations-Variante, die unsere SDK-Dateien so nutzt, dass das Verzerren und Überblenden innerhalb des DLR-eigenen Visualisierungs-Renderers durchgeführt wird.«