Szenario und Exponate

Durch die anschauliche Darstellung einer realitätsnahen Gefahrensituation und der durch sie initiierten Organisationsprozesse werden die Gäste des safety lab unmittelbart in die Demonstration einbezogen. Verschiedene Exponatsbereiche stehen dabei exemplarisch für jeweils einen wichtigen Stakeholder der öffentlichen Sicherheit. Ihr Zusammenspiel macht die Komplexität des Themas vernetzte Sicherheit im wahrsten Sinne des Wortes greifbar und direkt nachvollziehbar. Durch die begleitende und fortlaufende Arbeit der Partner des safety lab unterliegt die Demonstration einem steten Wandel.

Gefahrenlage

Szenario: Eine Gefahrenlage (Beispiel Extremwetter) zieht erhebliche Schäden mit Kaskadeneffekten nach sich, wie den Ausfall des Stromnetzes, des Mobilfunks und des öffentlichen Personennahverkehrs. Es kommt zu zahlreichen Großschadensereignissen in einer unübersichtlichen Lage.

safety lab: Dokumentarische Elemente belegen, dass solch ein Gefahrenszenario durch Extremwetter im Bereich des Möglichen liegt. Die initiierten Informations- und Warnprozesse dieses Szenarios sind aber auch auf andere Gefahrenlagen übertragbar.

Leitstände der Infrastruktureinrichtungen

Szenario: Ein Blitzeinschlag in der Stromversorgung einer Infrastruktureinrichtung (Beispiel U-Bahn) führt zu einem Brand mit Rauchentwicklung. Bürgerinnen und Bürger, die sich vor Ort aufhalten, sind betroffen. Das spezialisierte Sicherheitspersonal des Unternehmens leitet erste Hilfe- und Evakuierungsmaßnahmen ein.

safety lab: Auf Basis vernetzter Technologien werden Meldungen von Notrufsäulen mit Bilddaten und Kartenmaterial aggregiert, z. B. für Fluchtweganzeigen auf Werbedisplays oder für das Lagematerial der Ersthelfer. Die Vernetzung mit Systemen des Bevölkerungsschutzes ermöglicht die automatische Weitergabe der Daten und eine einfache Kontaktaufnahme durch die verantwortlichen Mitarbeiter.

Notrufleitstellen und Ressourcendisposition

Szenario: Notrufe und Schadensmeldungen gehen in die Leistellen (Beispiel Feuerwehr) ein. Sie werden in »Prozessen« abgearbeitet und Einsatzkräfte, z. B. der Polizei und Feuerwehr, werden entsprechend in den Einsatz gebracht. Eine großflächige Ausweitung der Schadenslage mit rapide zunehmenden Notrufen führt zur Überlastung der Leitstelle und der Einsatzkräfte.

safety lab: Integrierte Systemlösungen bündeln eingehende Meldungen, werten sie aus und bereiten Handlungsanweisungen vor. Vorhandene Bilddateien und Kartenmaterial aus den Gefahrengebieten werden zur Unterstützung auch aus externen Systemen – z. B. den Infrastrukturleitstellen – eingebunden und im Krisenfall automatisch an die Systeme der strategischen Ebene weitergeleitet.

Führungsstäbe der Gefahrenabwehr

Szenario: Es kommt zur Überlastung der taktischen Leitungsebene und die Führungsstäbe (Beispiel technische Einsatzleitung) werden einberufen. Sie müssen situationsbezogen entscheiden, welche Maßnahmen zu treffen sind. Dafür ist ein genaues Abbild der Lage nötig.

safety lab: Daten verschiedener Quellen laufen zusammen: Kartenmaterial der Stadt und seiner Infrastruktureinrichtungen, Angaben zu Notrufen (Zeit, Ort, Inhalt) und Open Data, z. B. öffentliche Information über Wochenmärkte. Ein Ampelsystem (grün, orange, rot) visualisiert die Ausmaße der Schäden und den Handlungsbedarf. Im Falle eines Stromausfalles lässt die Auswertung von Social Media (Twitter) Rückschlüsse auf die Lage zu. Automatische Auswertungen unterstützen die Kommunikation mit Medien und Öffentlichkeit.

Warnung der Bürgerinnen und Bürger

Szenario: Durch die großräumige Schadenslage stoßen die klassischen Instrumente der Gefahrenabwehr an ihre Grenzen und die Menschen müssen über die sogenannte »letzte Meile« individuell erreicht, frühzeitig über die Bedrohungslage informiert und zu selbstständigen Maßnahmen ermächtigt werden (»was muss wer und wann über die Gefahr wissen, um handeln zu können?«).

safety lab: Im Zentrum steht die Perspektive der Betroffenen in Alltagssituationen zu Hause oder unterwegs: Hinweise im TV-Programm, auf Werbedisplays oder über Smartphone-Apps sowie der Einsatz innovativer Warntechnologien wie z. B. (digitale) Sirenen mit Sprachausgabe oder automatische Ansteuerung von Haustechnik. Vernetzte Lösungen bieten hier einen höheren Schutzeffekt als isolierte Techniklösungen.