Das Bild zeigt eine Frau, die auf eine Projektion links von ihr zeigt. Die Projektion zeigt ein Netz aus vielen kleinen blauen Punkten.
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Kompetenzen für die digitalisierte Verwaltung

News vom 20. Dez. 2023

Wie verändern sich Tätigkeiten, berufliche Anforderungen, Arbeitsweisen und Arbeitskultur durch die Digitalisierung des öffentlichen Sektors? Auf welche Kompetenzen und Qualifikationen kommt es zukünftig verstärkt an? Wie muss gelungene Qualifizierung 4.0, passendes Lernen und Lehren für den öffentlichen Sektor gestaltet sein? Diesen Fragen widmete sich das Projekt »Qualifica Digitalis« – ein Projekt des IT-Planungsrates unter der Federführung des Senators für Finanzen des Landes Bremen. Ergebnisse des Projektes sind nun in fünf umfangreichen Bänden publiziert worden.

Die Bearbeitung des Projektes erfolgte durch das Deutsche Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer (FÖV), das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS und das Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib). Ziel war es, durch eine wissenschaftlich fundierte Analyse Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Kernpunkte waren Qualifizierungsstrategien für die Ausgestaltung der beruflichen Bildung und der Personalentwicklung entlang der Anforderungen der digitalen Transformation.

Das Projekt gliederte sich in drei Phasen. In der ersten Phase ging es darum, die durch Verwaltungsdigitalisierung veränderten Kompetenzanforderungen, Qualifikations- und Qualifizierungsentwicklungen im öffentlichen Sektor zu analysieren und aufzubereiten. Erstes Ergebnis der Analyse war die 2020 unter Federführung von Fraunhofer FOKUS veröffentlichte Metastudie »Kompetenzen, Perspektiven und Lernmethoden im digitalisierten öffentlichen Sektor«.

Weitere Ergebnisse sind die nun vorliegenden Analysen von zwei Online-Befragungen. Ziel der Befragungen war es, den Status quo der Digitalisierung sowie die Kompetenzbedarfe in der öffentlichen Verwaltung zu erfassen. Die Studie wurde im Zeitraum von Anfang November 2020 bis Ende April 2021 mit zwei unterschiedlichen Fragebögen in insgesamt sieben sogenannten Domänen (Justiz, Zentral-, Bildungs-, Steuer-, Sozialverwaltung sowie bürgernahe Dienste und IT-Service / IT-Steuerung) durchgeführt.

Die Domänenberichte sind je nach Forschungsinstitut in separaten Veröffentlichungen abgebildet und können als pdf-Datei auf der Seite des Kellner-Verlages kostenfrei heruntergeladen werden. Fraunhofer FOKUS war federführend an der Erstellung der Bände 4 und 5 beteiligt.

Der erste Band der Serie gibt einen Gesamtüberblick über Projektzweck, -organisation sowie beteiligte Akteure. Die Bände 2 bis 4 enthalten jeweils die Ergebnisse der im Projekt durchgeführten Onlinebefragung und Workshops in den sieben Fachdomänen Steuerverwaltung, Justizverwaltung, Sozialverwaltung, Zentralverwaltung, IT-Steuerung / IT-Service, Bildungsverwaltung und bürgernahe Dienste.

Schwerpunkt des 5. Bandes ist die Analyse der Rahmenbedingungen und die Ableitung von Handlungsempfehlungen für die Qualifizierung in der öffentlichen Verwaltung in den Bereichen der Ausbildung, dem dualen Verwaltungsstudium sowie Fort- und Weiterbildungen in der öffentlichen Verwaltung. Das Untersuchungssample umfasste die Bundesländer Bremen, Brandenburg, Bayern und Nordrhein-Westfalen sowie die Bundesverwaltung. Durch das Sample sind sowohl Flächenländer als auch kleinere und größere Bundesländer abgedeckt. »Die in dieser Fachbuchreihe veröffentlichten Studien sind ein wertvoller Beitrag für die Weiterentwicklung der digitalisierten öffentlichen Verwaltung«, sagt Juliane Schmeling von Fraunhofer FOKUS, eine der Autorinnen und Autoren der Studie.

Die fünfteilige Reihe wird durch weitere digitale Veröffentlichungen und Praxisberichte ergänzt werden. Alle Projektergebnisse sind über die Website www.qualifica-digitalis.de abrufbar. 


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