Über der Schulter einer Person ist der Desktop eines Laptops zu sehen, auf dem verschiedene Statistiken angezeigt werden.
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Datenkompetenzzentrum QUADRIGA startet

News vom 06. Dez. 2023

In einer zunehmend digitalisierten Welt souverän mit Daten umzugehen, diesem Ziel widmet sich das neue Berlin-Brandenburgische Datenkompetenzzentrum für Digital Humanities, Verwaltungswissenschaft, Informatik und Informationswissenschaft »QUADRIGA«.

In dem vom Bundesforschungsministerium mit rund drei Millionen Euro geförderten Verbundprojekt hat die Universität Potsdam die Leitung übernommen. Partner sind Fraunhofer FOKUS, wie auch die Fachhochschule Potsdam, die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Technische Universität Berlin und die Gesellschaft für Informatik.

Das zunächst über drei Jahre laufende Projekt führt Forschungs-, Lern-, und Vernetzungsorte über datenbasierte Fallstudien und Bildungsangebote zusammen. Die acht Projektpartner schaffen Bildungsressourcen für einen souveränen Umgang mit digitalen Daten, Methoden und Werkzeugen – für Forschende aller Karrierestufen. Ziel ist es, eine gelebte digitale Datenkultur im Forschungsalltag zu verankern. Zugleich kreiert QUADRIGA Begegnungsorte für Gesellschaft, Politik und Verwaltung zur Erfassung, Aufbereitung, Nutzung und Analyse digitaler Daten.

Das Datenkompetenzzentrum vereint die vier Disziplinen Digital Humanities, Verwaltungswissenschaft, Informatik und Informationswissenschaft entlang der Datentypen Text, Tabelle und bewegtes Bild am Wissenschaftsstandort Berlin-Brandenburg

Der Geschäftsbereich Digital Public Services von Fraunhofer FOKUS bringt seine Expertise zum Umgang mit offenen Daten und Kompetenzentwicklung in das Projekt ein. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln gemeinsam mit Projektpartnern vier fallbezogene »Open Educational Ressources« (OERs) zu Standards, Methoden und Werkzeugen für den Datentyp Tabelle in der Verwaltungswissenschaft. Eine der Fallstudien, die als Grundlage für die OERs dient, befasst sich mit offenen Daten im urbanen Raum. Bei der Entwicklung der Fallstudien im Bereich der Verwaltungswissenschaften arbeitet Fraunhofer FOKUS eng mit der Fachgesellschaft Nationales E-Government-Kompetenzzentrum (NEGZ) zusammen.

Diese neue Verfügbarkeit sehr großer Datenmengen erfordert umfassende Kompetenzen seitens der Forschenden: Das betrifft die Sicherstellung der Datenqualität und Fragen des Datenmanagements ebenso wie den Umgang mit Dateninfrastrukturen, Open-Data-Portalen sowie Datenwerkzeugen und -methoden. Hinzu kommt, dass digitale Data-Science-Methoden in den unterschiedlichen Disziplinen wie beispielsweise den Geisteswissenschaften oder der Verwaltungswissenschaft aktuell noch sehr unterschiedlich ausgeprägt und entwickelt sind.

Damit Forschende in ihrem wissenschaftlichen Alltag den Umgang mit digitalen Methoden erlernen können, braucht es anwendungsorientierte Bildungsangebote – und einen offenen Zugang zu Werkzeugen, Infrastrukturen und Lernressourcen. Notwendig sind darüber hinaus Räume, die den Austausch und die Vernetzung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untereinander fördern sowie Use Cases, die Einblick geben in den versierten und sicheren Umgang mit digitalen Daten.

Mittels Fallstudien werden in den Forschungsorten spezifische Fragestellungen behandelt. In den Lernorten wiederum sollen Datensätze, Standards und Methoden in digitale Bildungsangebote transformiert werden. Assessment-Werkzeuge verbinden Forschungs- und Lernorte auf Basis eines optimierten Datenkompetenzframeworks und ermöglichen Forschenden, ihre Datenkompetenzen entlang des Datenflusses zuzuordnen. Mit einem eigenen Suchwerkzeug wollen die Projektverantwortlichen die Bildungsangebote auf der Datenkompetenzplattform QUADRIGA Space bündeln.


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